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112 Sechstes Kapitel. bringen und. wenn es Ihnen möglich ist, keinen einzigen zurllcklassen würden, da er sie alle im Dienst behalten möchte. Die Schreiben des Kriegsministeriums und Nubar Paschas, welche ich Ihnen überbringe, werden Sie vollständig über die Absichten der ägyptischen Regierung unterrichten, und es wäre daher vielleicht besser, den Empfang der Schreiben abzuwarten, bevor Sie irgendwelche Schritte thun. Ich setze Sie einfach nur kurz von den Absichten der Regierung in Kenntnis, damit Sie sich die Sache überlegen können und einen Entschluß zu fassen vermögen. Wie ich höre, haben Sie eine große Menge von Rindern bei sich; drei oder vier Milchkühe würden uns sehr angenehm sein, wenn Sie dieselben mit Ihrem Dampfer und den Booten befördern können. Ich habe eine Anzahl Briefe, einige Bücher und Karten für Sie, sowie ein Paket für Kapitän Lasati, fürchte aber, sie Ihnen mit meinem Boote zn senden, weil Sie vielleicht infolge des durch die Eingebornen verbreiteten Gerüchts von unserer Ankunft schon von Ihrem Aufenthaltsort aufgebrochen sein und die Briefe Sie dann verfehlen könnten; außerdem weiß ich nicht ge wiß, ob das Boot Sie erreichen wird, und behalte die Sendung daher, bis ich Gewißheit habe, daß sie Ihnen sicher ausgehändigt werden kann. Während wir auf Ihr Erscheinen in Njamsassi warten, werden wir weit und breit umher fouragieren müssen, doch können Sie sich darauf verlassen, daß wir uns bemühen werden zu bleiben, bis wir Sie sehen werden. Alle bei mir Befindlichen senden Ihnen die besten Wünsche und danken Gott, daß Sie sicher und wohl sind. Betrachten Sie mich, geehrter Pascha, als Ihren ergebensten Diener Henry M. Stanley, Befehlshaber der Entsatz-Expedition. An Se. Excellenz Einin Pascha, Gouverneur der Äquatorialprovinzeu ic. re. Nachdem das Stahlboot unter vielen Mühen von Kavalli den steilen Abfall des Hochlandes hinunter zu dem See geschafft war, stieg auch Stanley nach siebentägigem Aufenthalte in Kavalli von der 1493 in über dem Meere liegenden Hochfläche zu dem See hinab; Mbiassi mit zahlreicher Mannschaft geleitete ihn. In der Seeebene angelangt, erhielt er ein Schreiben von Jephson, der da meldete, daß er wohlbehalten in Msua angelangt wäre, und daß Schukri Aga, der Kommandant des Platzes, unverzüglich Boten an Emin Pascha abgesandt hätte, um diesen von dem Eintreffen der Entsatz-Expedition am Albert-See zu benachrichtigen. Jeden Tag konnte also nunmehr Stanley die Ankunft Emin Paschas erwarten! Er befand sich auf dem Marsche von dem Dorfe Badsna nach Njamsassi am Albert-See, wohin ja Emin in seinem Briefe in Aussicht gestellt hatte zu kommen. Da sah er, den See musternd — es war am 29. April nachmittags um 4'/z Uhr —,