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Zurück zum Albert-Njansa. 107 gefunden! Um so wichtiger erschien es ihm, da ja jetzt feststand, daß auch Stairs und Barttelot die gleiche Straße zu ziehen haben würden, die mit den eingebornen Häuptlingen angeknüpften Be ziehungen zu befestigen und zu zuverlässiger Freundschaft zu gestalten. Masamboni, der mächtigste Häuptling von Undussuma, hatte die Neigung, mit einem Schimmer von Erhabenheit sich zu umgeben. In aller Frühe erschien er mit stattlichem Gefolge vor dem Boma des Lagers der Expedition. Mit größter Höflichkeit wurde er, wäh rend die Elfenbeinhörner sanfte Weisen ertönen ließen, zu einem Baum in der Mitte des Lagers geleitet, unter welchem Matten für ihn ausgebreitet waren. Ohne weder mit einem Worte noch mit einem Lächeln für den Empfang zu danken, ließ der Häuptling sich nieder; leise flüsterte er seinen Unterhäuptlingen einige Worte zu, welche diese mit aller Kraft ihrer sehr gesunden Lungen in die Ver sammlung ausschrien. Sollten in dieser Weise die Verhandlungen geführt werden? „Weisheit, meine Freunde", wandte sich Stanley an die Häuptlinge, „Weisheit ist kostbar: weshalb soll die ganze Herde die Worte der Weisen hören?" „Das ist wahr", antwortete ihm ein weißbärtiger Alter, welcher in besonders hohem Ansehen bei seinem Volke zu stehen schien; und berichtete nun mit vielen Worten von der Unruhe, welche das Heran nahen der Karawane im Dezember bei ihnen hervorgerufen, von den hastigen Beratungen, welche sie gehalten, von dem ungestümen Drängen der jungen Krieger, welche schließlich die Alten überstimmt hätten. Dann erzählte er, daß sie aus dem baldigen Rückzuge der Karawane vom Njansa erkannt hätten, daß dieselbe nicht aus Wara- sura bestehen könne; und nun jetzt vollends Malleju, der weiße Häuptling in dem Eisenkanoe, nach Bula-Matari, seinem Bruder, ausgeschaut, sähe er wohl, daß die Wandussuma von Anfang an sich geirrt hätten. „Aber jetzt", schloß der Alte, „sitzt Masamboni als Bruder an der Seite des weißen Häuptlings; laßt uns sehen, wie das Blut sich vermischt, und es soll nie wieder eine Wolke zwischen uns kommen, solange ihr im Lande seid. Was Masamboni gehört, ist dein, seine Krieger, Frauen, Kinder, das Land und alles, was darauf steht, gehören dir. Habe ich gut gesprochen, ihr Krieger?" „Du hast gut und wahr gesprochen!" riefen alle. „Soll Masamboni ein Sohn Bula-Mataris sein?" „Ja!"