Ein junger Vulkan. 89 hier zwei Monate lang, mit geognostischen Studien, na mentlich über das Vorkommen und die Entstehung der Erze, beschäftigt, durchzog das alte Königreich Mechoacan und wandte sich endlich trotz der furchtbaren tropischen Regengüsse südwärts zur Küste des stillen Oceans, wo sich 44 Jahre vorher, am 29. September 1759, mitten aus einer fruchtbaren Ebene, damals Los Pastös (die Weiden), jetzt Malpays (das böse Land) genannt, in einer Nacht ein 500 Fuß hohcrVulkan, dcrJorullo, erhoben hatte, dessen Seitenöffnungen jetzt noch 60 Fuß hohe Dampf säulen entströmten, und in dessen 250 Fuß tiefen heißen Schlund die Reisenden auf leicht zerbrechlichen Lavastücken nur mit Lebensgefahr hiuabstiegen. Grade die Erfor schung dieses Vulkanes ist für die Wissenschaft von Be deutung geworden, weil sie Humboldt reiche Aufschlüsse über den Zusammenhang der Vulkane und ihren Anthcil an der Geschichte der Erdbildung gewährte. Nach einein zweiten längeren Aufenthalt in der Haupt stadt Mexico schlugen die Reisenden im Januar 1804 endlich den Weg zur Küste des mexikanischen Golfes ein, aber nicht ohne zuvor noch die östlichen Cordilleren be sucht, einen Blick vom Gipfel der einst von den alten Tol- teken aus Ziegelsteinen erbauten Pyramide von Cholula auf die beschneiten Berge und lieblichen Thäler von Tlascala geworfen zu haben, ohne zuvor den 12,588 Fuß hohen Cofre de Perote bestiegen und die zahlreichen Vulkane des Landes gemessen zu haben. Endlich waren die fast undurchdringlichen Eichen- und Tannenwälder von Jalappa durchwandert und die dürren, glühend-heißen Ebenen erreicht, in denen Veracruz am mexikanischen Meerbusen liegt. Glücklich entgingen sie hier dem so eben unerwartet ausgebrochenen schwarzen Erbrechen (Vomito