Endlich in Neu-Spanien. 87 das Schiff, das sie aufnehmen sollte, im Begriff war die Anker zu lichten. So mußte denn die Reise fortgesetzt werden, und am 23. März 1803 landeten die Reisenden nach einer langen, ermüdenden Seefahrt in Acapulco, dem Südseehafen Mexicos oder Ren-Spaniens. So war nun endlich das Land erreicht, dessen Er forschung ursprünglich eins der Hauptziele der Hum- boldt'schen Reise bildete, und von dem unsere Reisenden bereits zwei Mal im Augenblicke, wo sie sich ihm zu- . wenden wollten, durch Zufall fern gehalten worden waren, einmal bei der Ankunft in der neuen Welt durch den Ausbruch des Fiebers auf dem Schiffe, dann nach der Orinocofahrt auf Havanna durch die falsche Nachricht von der Ankunft Baudin's. Jetzt, nach jahrelangen Reisen durch die großartigsten und interessantesten Ge biete des tropischen Amerika, hatte Humboldt wenig Lust, längere Zeit in diesem Laude zu verweilen. Es drängte ihn, nach Europa zurückzukehren, um seine gesammelten Schätze zu verwerthen, und darin bestärkte ihn noch der Zustand seiner Instrumente, die auf dem schwierigen Transport über die Anden stark gelitten hatten. Aber die wundervolle Natur dieses Landes, der Reiz seiner wechselvollen Landschaften, die Fülle der die wissenschaft liche Forschung herausfordernden Erscheinungen und selbst die Eigenthümlichkeiten der Bewohner übten einen so gewaltigen Zauber auf ihn aus, daß er abermals fest gehalten wurde und ein volles Jahr auf die Durch wanderung und Durchforschung dieses Landes verwandte. Durch das glühend heiße Thal des Papagayo, wo im Schatten selbst vas Thermometer 32 °R. zeigte, stiegen die Reisenden zu den erfrischenden Hochebenen von Chilpanzingo und Tasco hinan und gelangten über