86 Am stillen Ocean. Caxamarca die berühmten reichen Silberbergwerke und die Ruinen der alten Jncastadt Mansiche zu besuchen. Als sie von hier dann an dem westlichen Abhange der Cordilleren von Peru Hinabstiegen, erblickten sie zum ersten Male aus einer Höhe von 9000 Fuß herab den Spiegel des stillen Oceans. Bei Truxillo erreichten sie die Küste und zogen längs dieser durch die öde Sandwüste von Niederperu, in der es niemals regnet und niemals don nert, zu dem gartenreichen Lima. Man wird es kaum glauben, daß Humboldt diese weite und beschwerliche Reise über die Anden von Quito bis Lima, hauptsächlich zu dem Zwecke einer astronomischen Beobachtung machte. Er wollte den Vorübergang des Merkur vor der Sonneu scheibe beobachten, und diesen Zweck erreichte er in der That, von einem heiteren Himmel begünstigt, der in dem nebelreichen Lima zu den Seltenheiten gehört. In Callao, dem Küstenfort und Hafen Limas, machte Humboldt die für die Theorie der Meeresströmungen überaus wichtige Entdeckung jenes kalten, längs der Küste» von Chile und Peru hinaufgeheudeu Polarstromes, der gegenwärtig zu Ehren des großen Forschers den Namen der „Humboldt strömung" führt. In den letzten Tagen des Jahres 1802 schifften sich die Reisenden ein, um sich nach Mexico zu begeben. In Guayaquil, wo sie ein anderes Schiff be steigen mußten, hätten sie gern einen größeren Ausflug gemacht. Schon bei der Annäherung an den Hafen ver kündete ihnen ein furchtbares Brausen und Getöse in der Luft einen Ausbruch des Vulkans Cotopaxi. Humboldt, der im Jahre vorher diesen Vulkan bestiegen hatte und vor Begierde brannte, ihn in seiner vollen Thätigkeit kennen zu lernen, machte sich sofort auf den Weg, wurde aber zu seinem Schmerz aufh.ilbemWege wiederzurückgerufen, da