82 Abermals eine Kahnfahrt. die vorgerückte Jahreszeit sie verhinderte, von hier aus Panama zu erreichen, so verließen sie schon nach wenigen Tagen die ungesunde Hafenstadt, um sich nach dem höher gelegenen Jndianerdorfe Turbaco zu begeben, dem ge wöhnlichen Sommeraufenthalt der reicheren Bewohner Cartagenas. Hier fand ihre Forscherthätigkeit eine reiche Beschäftigung. Eine unbekannte Pflanzenwelt eröffnete sich vor ihnen, und vor Allem zogen die seltsamen Schlammvulkane, Vulcanitos genannt, ihre Aufmerksam keit auf sich, kleine abgestumpfte Kegel, die mitten in einem üppigen Palmenwalde auf einem freien Platz ge legen, aus ihren mit Wasser gefüllten Oesfnungen unter lautem Getöse Luftblasen ausstoßen. Um zu den Küsten der Südsee zu gelangen, beschlossen sie den Magdalenen- strom hinaufzufahren und dann die Cordillcren zu über steigen. 54 Tage lang währte die Fahrt ans dem Strome, die der vorjährigen auf dem Orinoco ganz ähnlich, auch keineswegs von Ungemach und Plage ganz frei war, obgleich die Reisenden, durch die früheren Er fahrungen gewitzigt, mit manchen bisher entbehrten Be quemlichkeiten sich versehen hatten. Statt in einer Hänge matte oder auf einer Thierhaut auf bloßem Boden, den Stichen der Mosquitos ausgesetzt, zu schlafen, ruhten sie diesmal in einem Feldbett auf Matratzen unter einem Zelt von locker gewebtem Baumwollenzeug. Frischen Muthes und ungeschwächt erreichten sie darum das 8200 Fuß hohe Plateau von Bogota, das ihnen reiche Ge legenheit zu wissenschaftlichen Forschungen bot. Trotz der bereits eingetretenen Regenzeit brachen sie aber iin September wieder auf und überstiegen den überaus be schwerlichen, bis zu 10,800 Fuß ansteigenden Paß der Cordillera de Quindiu. Der Weg führte durch dichte,