Folgen einer falschen Zeitungsnachricht. 81 Expedition führen sollte, an welcher auch Humboldt hatte theilnehmen wollen, die aber in Folge politischer Ereig nisse auf unbestimmte Zeit hatte verschoben werden müssen. In diesem Briefe hatte er das Versprechen gegeben, daß wenn diese Expedition doch noch zu Stande kommen und er davon Kenntniß erhalten sollte, daß sie ihren Weg um das Cap Hoorn genommen, er sich ihr anschließen wolle, wo sie auch immer die amerikanische Küste be rühren möchte. Jetzt brachten amerikanische Zeitungen die Kunde, daß Baudin wirklich abgesegelt sei und an den Küsten von Chili und Peru erwartet werde. Trotz der Vorstellungen einsichtsvoller Personen in der Ha vanna, daß solchen Zeitungsnachrichten nicht zu trauen sei, beschlossen Humboldt und Bonpland, sofort ihr ge gebenes Wort zu lösen, die mexicanische Reise aufzugeben, nach der Landenge von Panama zu eilen und die Anden zu übersteigen, um an der Küste der Südsee Baudin zu erwarten. Es war eine Reise von mehr als 4M deutschen Meilen durch Länder, die sie gar nicht hatten bereisen wollen, zu welcher unsere Forscher durch eine falsche Zeitungsnachricht veranlaßt wurden. Denn erst in Quito erfuhren sie, daß Baudin gar nicht um das Cap Hoorn, wie verabredet worden, sondern um das Cap der guten Hoffnung gesegelt war und die amerikanischen Küsten also gar nicht berühren konnte. In ungestümem Forscherdrang mietheten die Reisen den ein kleines Schiff, das sie nach einer fast vierwöchent lichen Fahrt am 28. März nach dem Hafen von Car tagena brachte, nachdem sie noch am Tage zuvor bei einer Landung auf einem botanischen Ausfluge im Mond schein nur mit Mühe der Gefahr eines Uebcrfalls von Seiten entlaufener Verbrecher entgangen waren. Da W.-B. — Mt, Alex. v. Humboldt. — g. Ausl. 6