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Die Tropen trotz alledem Humboldt's Element. 79 harte Probe gesetzt. Ist man vollends 3 bis 4 Monate abwesend, so erkennt man sein Herbarium kaum wieder. Von 8 Exemplaren muß man 5 wegwerfen, zumal in der Guyana, dem Dorado und dem Amazonenlande, wo wir täglich im Regen schwammen. Vier Monate hin durch schliefen wir in Wäldern, umgeben von Crocodilen, Boas und Tigern, die hier selbst Canoes anfallen, nichts genießend als Reis, Ameisen, Manioc, Pisaug, Orinoco- wasser und bisweilen Affen. Von den Grenzen von Quito bis Surinam hin haben wir Strecken von 8000 Quadratmeilen, in denen keine Indianer, sondern nur Affen und Schlangen anzutreffen sind, an Händen und Gesicht von Mosquitostichen geschwollen, durchstrichen." „Trotz all dieser Beschwerden", fährt Humboldt fort, „ist aber dennoch diese Weltgegend zwischen den Wende kreisen so recht mein Element, und ich bin nie so un unterbrochen gesund gewesen, als seit meiner Abreise aus Spanien. Trotz des ewigen Wechsels von Nässe, Hitze und Gebirgskälte hat meine Gesundheit sichtbar zuge nommen. Ich arbeite sehr viel, ich schlafe wenig, bin oft bei meinen astronomischen Beobachtungen 4 bis 5 Stunden lang ohne Hut der Sonne ausgesetzt. Ich habe mich in Städten aufgehalten, wo das gräßliche gelbe Fieber wüthete, und nie hatte ich auch nur Kopf weh. Nur in Santo Thonias de Angostura, der Haupt stadt von Guyana, und in Neu-Varcellona hatte ich 3 Tage lang Fieber, einmal am Tage nach meiner Rückkunft vom Rio Negro, da ich nach langem Hungern zum ersten Male und unmäßig Brod genoß, das andere Mal, als ich von einem hier stets Fieber erregenden Staubregen Lei Sonnenschein naß wurde. Am Atabapo, wo die Wilden stets am Faulfieber leiden, widerstand