Rückkehr zu den Stätten der Civilisation. 77 daß einst hier Menschen mit einer gewissen Cultur gelebt haben und untergegangen sein müssen. Nach einer Fahrt von 75 Tagen, auf welcher sie 375 geogr. Meilen zurückgelegt hatten, erreichten die Reisenden am 12. Juni Angostura, die Hauptstadt des spanischen Guyana, mit dem unsäglichen Wohlbehagen, endlich wieder einmal die Bequemlichkeiten zu genießen, welche die Civilisation bietet. Die Folgen der Anstren gungen blieben nicht aus. Fieber und Erbrechen stellten sich ein, und namentlich Bonplands Zustand flößte län gere Zeit ernste Besorgniß ein. Erst in dem Landhause eines Freundes in einem höher liegenden kühlen Thale, wohin ihn Humboldt brachte, erholte er sich wieder. Aber über einen Monat währte es doch, ehe die Freunde ihre Reise fortsetzen konnten; dann wandten sie sich auf einem beschwerlichen Marsche durch die Steppen nordwärts nach Cumana, um von dort ihre gesammelten Naturschätze nach Europa abzusenden. Mit weiser Vorsicht theilten sie diese Sammlungen, ein Theil sollte mit einem spa nischen Schiffe nach Cadix gelangen, ging aber durch den Untergang des Schiffes verloren, ein zweiter Theil mit Humboldts Manuskripten kam glücklich über England in die Heimath, den dritten Theil behielten sie zurück und brachten sie selbst später nach Europa. Die Ergebnisse dieser Reise sind für die Wissenschaft von unberechenbaren Folgen gewesen, sie sind mit der Ergänzung, die sie durch die späteren Reisen erfuhren, in der That als eine wissenschaftliche Entdeckung Ame rikas zu bezeichnen. Aber mit welchen Opfern wurden sie erkauft, unter welchen Leiden wurden diese Berichte geschrieben, diese Beobachtungen und Messungen aus geführt, diese Pflanzen und Thiere gesammelt! In einem