genehmes Erwachen; inan fühlt, die vorausgesetzte Ruhe der Natur war nur eine scheinbare; man lauscht hinfort auf das leiseste Geräusch, man mißtraut zum ersten Mal einem Boden, auf den man so lange zuversichtlich den Fuß gesetzt. Wiederholen sich die Stöße, treten sie meh rere Tage nach einander häufig ein, so nimmt dieses Zagen bald ein Ende. Der Mensch saßt sehr schnell wieder Zutrauen, und an den Küsten von Peru gewöhnt man sich am Ende an die Schwankungen des Bodens, wie der Schisser an die Stöße, die das Fahrzeug von den Wellen erhält." Am 18. November, nachdem sie noch kurz vorher, in der Nacht vom 11. zum 12. November, das pracht volle Schauspiel Tausender von fallenden Sternschnuppen und Feuerkugeln sgenossen hatten, verließen unsere Rei senden Cumana, um sich zunächst nach Guahra und von da nach Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, zu be geben. Dort wollten sie, ihrem Plane gemäß, die Regen zeit über verweilen, dann über die großen Ebenen oder Llanos in die Missionen am Orinoco reisen, diesen un geheuren Strom südlich von den Cataracten bis zum Rio Negro und zur Grenze von Brasilien hiuaufsahren, und über Angostura, die Hauptstadt des spanischen Guyana, nach Cumana zurückkehren. Es war eine Reise von 400 d. Meilen, die zu mehr als zwei Drittheilen im Canoe znrnckgelegt werden mußte, und die in ein Land führte, daS selbst den Bewohnern von Cumana und Caracas als gänzlich unbekannt galt und von ihrer Phantasie mit allen möglichen Schrecken, namentlich eines ungesunden Klimas erfüllt wurde. Kein Land der Tropen hat einen so tiefen und nach haltigen Eindruck auf Humboldt geübt, als das er jetzt