36 Reise durch Spanien. Kajüte untergebracht worden, nnd nun mußte erst Raum für die Reisenden und ihre Instrumente geschafft werden. Inzwischen jedoch erfuhren unsere Freunde in Marseille, daß die tunesische Regierung alle Franzosen in der Ber berei verfolge und alle aus französischen Häfen ankom- menden Fremden ins Gefängniß werfen lasse. Daß bei solchen Aussichten die Fahrt unterblieb, war selbstver ständlich. Aber die Zustände in der Berberei schienen überhaupt nicht der Art, um eine wissenschaftliche Reise genußreich und auch nur rathsam erscheinen zu lassen. Afrika mußte aufgegeben werden; auch die Ankunft der schwedischen Fregatte im Frühjahr konnte nichts mehr helfen. Aber man war nun einmal in Marseille, warum sollte man nicht nach Spanien gehen und dort den Win ter in genußreicher Beschäftigung mit wissenschaftlichen Studien und Forschungen verbringen. Einer langen .Ueberlegung bedurfte es nicht; in den ersten Tagen des Januar 1799 waren die beiden Freunde auf dem Wege nach Madrid. Naturforscher reisen nicht so schnell, wie andere Leute, sie haben unterwegs zu viel zu sehen und zu forschen. Da hatte Bonpland die interessante Pflan zenwelt zu durchsuchen, Humboldt meteorologische und magnetische Beobachtungen, astronomische Ortsbestimmun gen und Höhenmessungen vorzunehmen, und einen Aus flug auf den Montserrat konnten sie doch auch nicht ver meiden. Aber endlich kamen sie doch nach Madrid, und hier sollte der Wiederentdecker Amerikas unverhoffter Weise eine freundlichere Förderung seiner großen Pläne finden, als sie dem Entdecker dreihundert Jahre vorher zu Theil geworden war. Durch den sächsischen Gesandten Baron Forell wurde