Vergebliches Warten. 35 Atlaskette durchforscht werden, womöglich der bis zur Grenze des ewigen Schnees aufsteigende Theil derselben im Gebiete von Marokko. Dann hoffte man durch den Einfluß des schwedischen Konsuls die Erlaubniß zur Be nutzung des alljährlich zur Beförderung der Mekkapilger von Algier nach Tunis abgehenden Schisses zn erlangen und von da mit ähnlicher Gelegenheit nach Aegypten zu kommen, wo man des freundlichsten Entgegenkommens von Seiten der französischen Gelehrten gewiß sein durfte. Die Vorbereitungen waren getroffen, mit schwerem Her zen Abschied vom Bruder genommen, und in den letzten Tagen des October brach Alexander mit seinem Freunde Bonpland nach Marseille auf. Hier aber warteten sie vergeblich zwei Monate lang auf das schwedische Schiff. Jedes Segel, das am Horizonte sichtbar wurde, ver setzte sie in Aufregung. Endlich meldeten die Zeitungen, daß die schwedische Fregatte in einem Sturm an der Küste von Portugal schwer gelitten habe und zur Aus besserung in den Hafen von Cadix eingelaufcn sei, so daß an ein Eintreffen derselben im Hasen von Marseille vor dem Frühjahr nicht zu denken sei. Was war jetzt zu machen? Sollte man umkehren, oder sollte man die erste beste Gelegenheit ergreifen, um an die afrikanische Küste zu gelangen? Das letztere ent sprach dem ungestümen Neisedrange der Freunde am meisten, und beinahe wären sie dadurch in sehr ernste Gefahren verwickelt worden. Im Hafen von Marseille lag gerade ein kleines ragusanisches Fahrzeug bereit, nach Tunis unter Segel zu gehen. Mit dem Kapitän war man schnell einig, und nur ein zufälliger Umstand ver zögerte noch die Abfahrt. Das Vieh, das zum Proviant während der Ueberfahrt dienen sollte, war in der großen 3*