Die ersten Proben des schriftstellerischen Berufs. 23 den Minister von Heinitz nach Baireuth und erhielt hier die Stellung eines Oberbergmeisters für die erst kürzlich an Preußen gefallenen fränkischen Fürstenthümer mit dem Aufträge, das dortige Bergwesen völlig neu aufzurichten. Trotz seiner umfassenden amtlichen Thätig- keit fand er doch auch hier Muße zu wissenschaftlichen Arbeiten und sogar zur Ablegung der ersten Proben seines schriftstellerischen Berufes, wenn man von seiner ersten, noch ohne seinen Namen im Jahre 1790 ver öffentlichten Schrift über einige Basalte am Rhein, der Frucht seiner Reise mit Georg Förster, absehen will. Viele Zeitschriften jener Zeit enthalten Abhandlungen Humboldt's, dk bereits den künftigen großen Forscher ahnen lassen, und in denen gleichsam die Grundzüge seines späteren, auf reifere Anschauungen und Erfahrungen ge gründeten Wissens niedergelegt sind. Was aber vor Allem in Erstaun» setzt, das ist die Vielseitigkeit der Gegenstände, die der jugendliche Schriftsteller schon zu beherrschen weiß. Bald sind es die praktischen Seiten der Bergbauknnde, die er berührt, Beobachtungen über die Grubenwetter oder Versuche mit einer selbst erfundenen Grubenlampe, bald siiü es die tiefsten Geheimnisse der Erdbildung selbst, die ec zu ergründen sucht, wie der dainals noch so räthselhafie Ursprung des Basalts. Bald sind es Gegenstände der dhpsik oder Chemie, die er be handelt, oder er beschreibt die Pflanzen der Freiberger Gegend und theilt seine dert gemachten Beobachtungen über die in den Schächten d>r Bergwerke lebenden Pilze mit. In einem Anhänge zu «iesem schon im Jahre 1793 erschienenen ersten größeren Werke bespricht er seine Ver suche über die Reizbarkeit der Pflanzen, über ihren Er- nährungs- und Athmungsprozes, ihre Farbe und ihren