18 Die Leichenfeier des französischen Despotismus. Herrschaft". Auch die beiden Humboldt's konnten sich unmöglich dem mächtigen Eindruck entziehen, weder Wil helm, den seine ganze Bildung auf das Staatsleben und seine Erscheinungen hin wies, noch Alexander, der durch seine naturwissenschaftlichen Studien gewöhnt, das Wesen über die Form zu stellen, auch über den Gräueln der Revolution deren sittliche Berechtigung nicht zu über sehen vermochte. Aber während Wilhelm sofort mit seinem ehemaligen Lehrer Campe nach Paris eilte, um, wie dieser sich ausdrückte, „der Leichenfeier des franzö sischen Despotismus beiznwohnen", blieb Alexander bei seinen stillen Studien in Göttingen zurück, ganz von seinem Lieblingswunsch erfüllt, der durch den Verkehr mit Förster neue Nahrung gefunden hatte, die Welt zu durchreisen und reisend zu durchsorschen. II. Jahre der Weisel'ust. Während Wilhelm den Winter des Jahres 1789 theils in Erfurt im Hause des Reichssreiherrn von Dal berg und namentlich in der Familie des Kammerprä sidenten von Dachröden sich den Freuden der Geselligkeit hingab, theils in Weimar den anregenden Umgang Schil lers genoß, während Wilhelm sogar bereits zarte Bande der Liede für das Leben knüpfte, lebte Alexander in Göttingen in stiller aber emsiger Vorbereitung für seine erste wissen-