Der Ernst des Berufslebens. 17 mächtiger wirkte der Reisende, der Weltumsegler Förster. Ihn umgab noch immer der frische Duft der fernen Welten, die er durchwandert. Nur zu lebhaft wußte er zu erzählen, und nur zu gern erzählte er von der See und ihren Wundern, von den Inseln der Südsee und ihren Naturmenschen, von dem Pflanzenparadies der Tropen und den Schrecken der Polarwelt. Welche Anregungen waren das für die Seele eines Jünglings, dessen Phantasie schon in der Kindheit von den Bildern einer überseeischen Welt erfüllt war, dem schon der An blick eines colossalen Drachenbaums in einem alten Thurme des botanischen Gartens bei Berlin der Anstoß zu einer unverlilgbaren Sehnsucht nach der Tropengegend, wie er selbst bekennt, geworden war! Im Verkehr mit so edlen und geistvollen Menschen und in treuer Pflege der Wissenschaft, die nur bisweilen durch Ausflüge, namentlich in den nahen Harz, unter brochen wurde, verfloß den Jünglingen der Rest ihrer Studienzeit. Der Ernst des Lebens trat an sie heran, die Zeit des männlichen Wirkens im Berufe, des Schaf fens für das Ganze, für Staat und Menschheit. Die Wege lagen vor ihnen, die sie nun, wenn auch in Liebe und Streben für alle Zeit vereint, Jeder für sich, Jeder nach seiner Neigung und Natur beschrciten sollten. Das Jahr aber, das ihnen den Abschluß eines so wichtigen Lebensabschnittes brachte, es war das Jahr der Fran zösischen Revolution, das Jahr 1789, das über ganz Europa so furchtbare Erschütterungen verhängte. Mit Begeisterung wurden die ersten Nachrichten von den Vor gängen in Paris in Deutschland ausgenommen; Johannes Müller pries den Tag der Bastilleuerstürmung als „den schönsten Tag seit dem Untergänge der römischen Welt- W.-B. — Ule, Alex. v. Humboldt. — Aufl. Z