16 Förster, der Weltumsegler. sie in Heyne's Hause kennen lernten. Es war der be rühmte Weltumsegler Georg Förster, der durch russisches Geld aus seinem Exil in Wilna erlöst, einige Monate der Ruhe und Erholung im Hause seines Schwieger vaters genoß. Man konnte mit Förster nicht in Be rührung kommen und kann es noch heute nicht mit seinen Schriften, ohne die anregende Kraft seines Geistes zu empfinden, ohne von seinem Wesen etwas in sich auf zunehmen. Ein so umfassendes Wissen und eine solche Fülle von Anschauungen und Erfahrungen, ein so scharfer Verstand und eine solche Tiefe der Empfindung, eine solche sittliche Reinheit und ein so männlich starker Charakter finden sich selten in einem Menschen vereinigt. Seine Schriften gehören zu den ersten Denkmälern jener zu gleich künstlerischen und bewußt sittlichen Behandlung der Naturwissenschaft, welche diese befähigt hat, aus dem engen Raum der Gelehrtenstube in den Bildungsschatz des Volkes überzugehen. Daß ein solcher Mann die beiden Humboldt begeistern mußte, ist begreiflich. Aber nach zwei Richtungen besonders übte er auf unfern Alexander einen tiefen und nachhaltigen Einfluß. Förster hatte den größten Theil seiner Jugend im Auslande und auf Reisen in fernen Ländern verlebt; den deutschen Zopf verhältnissen fern geblieben, unberührt von der seichten Berliner Aufklärerei, hatte er sich eine freie Anschauung, eine unabhängige Denkweise bewahrt. Dieser Sinn für Freiheit und Menschlichkeit, der sich in dem so vielfach im Leben bewegten Mann zu heiligem Eifer gesteigert hatte, mußte in dem jungen Alexander, der ja auch nur die Luft der Freiheit geathmet hatte, einen Wiederhall finden und in ihm den mannhaften unabhängigen Charakter festi gen, den er bis an seinen Tod bewahrt hat. Aber noch