122 Russische Diamanten. ten dann den zurückbleibenden gröberen Sand mikrosko pisch. Es glückte ihnen in der That, dabei Krystalle zn finden, namentlich kleine Zirkone, die im Goldsande des Ural noch nicht gekannt waren, wohl aber in dem von Bra silien mit den Diamanten zusammen gefunden werden. Aber alles Suchen nach Diamanten blieb erfolglos. Da spielte der Zufall diese wichtige Entdeckung zwei Männern in die Hände, welche die Reisenden im Ural begleitet hatten, dem russischen Grafen Polier und dessen Berg- werks-Director Schmidt. Ein 14jähriger Knabe, der in einer der Goldwäschereien des Grafen beschäftigt war, hatte einen kleinen Stein gefunden, der ihm durch seinen Glanz auffiel, und der ihn an die Belohnung erinnerte, die für das Auffinden seltner Steine ausgesetzt war. Er hatte sich beeilt, seinen Fund dem Aufseher zu übergeben, der ihn aber nur für einen gewöhnlichen Topas hielt und zu den anderen Mineralien legte, die dem Grafen von Zeit zu Zeit gezeigt wurden. Dieser aber erkannte ihn schon an seiner Durchsichtigkeit und seinem Glanze, noch mehr an seiner Krystallgestalt sofort für einen Diamanten. Wenige Tage darauf erhielt er noch zwei andere Diamanten. Hnmboldt's Prophezeihung war also erfüllt, und er hatte sogar die Freude, der russischen Kaiserin wirklich die ersten russischen Diamanten zu zeigen. Seitdem ist noch eine große Zahl solcher Edelsteine im Ural gefunden worden, immerhin jedoch zu spärlich, um ein Suchen nach Diamanten lohnend zu machen. Ja, eine Zeitlang hatte man sogar an der Wirklichkeit dieser russischen Diamanten gezweifelt und gemeint, es seien damals brasilianische Diamanten in den Goldsand des Ural geworfen worden. Der Bedeutung der Humboldt'- schen Entdeckung thut dieses seltne Vorkommen keinen