Am Ural und Altai. 119 Landes durchforscht und so Bedeutendes für die Wissen schaft gewirkt. Ueber Petersburg, Moskau, Nischnei-Nowgorod ge langten die Reisenden schon am 4. Juni nach Kasan, besuchten dort die tatarischen Ruinen von Bolgari, der alten Mongolenhauptstadt, und begaben sich über Perm nach Katharinenburg am asiatischen Abhange des Ural, jener mächtigen Bergkette, die sich gleich den Anden in mehreren parallelen Gliedern in der Richtung des Me ridians vom Aralsee bis zum Eismeer erstreckt, deren höchste Gipfel freilich kaum 5000 -5400 Fuß erreichen. Vier Wochen verwendete Humboldt auf die Untersuchung des mittleren und nördlichen Theils dieser Bergkette, na mentlich des Gold und Platin führenden aufgeschwemm ten Bodens, besuchte die Malachitbrüche von Gumechews- koi, den merkwürdigen magnetischen Berg Blagodad und die berühmten Topas- und Berylllager von Murzinsk. Dann setzte er seine Reise nach Tobolsk am Jrtysch fort, durchwanderte die wegen ihrer zahllosen, stechenden Schnakenschwärme weit und breit gefürchtete Steppe von Baraba und gelangte über Barnaul am Ufer des Ob an den romantischen See von Kolywan und zu den reichen Silberminen am Südwestabhange des Altai. Von diesem Gebirge, dessen höchster Gipfel fast zur Höhe des Pik von Teneriffa austeigt, wandte er sich süd wärts bis zur Grenze der chinesischen Songarei und be nutzte hier die erhaltene Erlaubuiß zur Grenzüberschrei tung, um dem mongolischen Posten Baty oder Khoni- mailakhu einen kurzen, aber interessanten Besuch abzu statten. Der Rückweg führte die Reisenden durch die mittlere Kirgisensteppe an den Kosakenlinien von Jchim und Tobol vorbei zum südlichen Ural, wo bei Miask