Damals und jetzt! 117 12. April fast gewaltsam von der Heimath losreißen, um seine zweite berühmte Weltreise in das fast unbe kannte Innere des asiatischen Kontinents anzutreten. V. Die astatische Yeise. Welch' ein Abstand zwischen der amerikanischen Neise Humboldt's und dieser asiatischen! Damals war es ein junger, schwächlicher, unbekannter und unberühmter Mann, der nur getrieben von unersättlichem Wissensdrange, be geistert von jugendlichen Träumen von der Herrlichkeit der fernen Tropenländer, die Reise antrat. Wie ein Bettler mußte er von Land zu Land ziehen, um nur die Erlaubniß zum Betreten der fremden Welt zu erlangen, wie ein Dieb mußte er sich aus dem spanischen Hafen schleichen, um nicht gewaltsam an der Ausführung seines Unternehmens gehindert zu werden. Nur auf seine eige nen Mittel angewiesen, mußte er auf jede Bequemlichkeit des Reifens verzichten, auf ansgehöhlten Baumstämmen die Riesenströme Südamerikas befahren. Nachts unter freiem Himmel ruhen, zu Fuß, selbst barfuß die unwirth- lichste Wildniß durchstreichen. Nur auf seine und seines ebenso unerfahrenen Gefährten geistige Kraft beschränkt.