Die Riesenarbeit Huinboldt's. 101 Brodrinden nagend, in der Festung Rosas geschmachtet. Dann hatte er eine abenteuerliche Wanderung durch die Berberei gemacht, war in Algier in der Liste der Regent- schaftssclaven verzeichnet worden, endlich freigelassen und am 2. Juli 1809 im Hafen von Marseille gelandet. Hier war der erste Brief, den er noch während seines Aufenthalts in der Quarantaine erhielt, ein Brief Alexan- der's von Humboldt, der den nach so vielen Leiden glück lich Heimgekehrten beglückwünschte und ihm seine Freund schaft antrng. Arago, wie Humboldt schreibt, empfäng lich für den Reiz, welchen die Freundschaft über das Leben verbreitet, hat diese Thatsache lebhaft und lange im Andenken behalten. Die Bearbeitung seines Reisewerkes, welche Hum- boldt's Thätigkeit in Paris für lange Jahre in Anspruch nahm, ist vielleicht die größte, umfassendste und erfolg reichste Geistesarbeit, die jemals ein Mensch auf sich genommen hat. Allerdings fand er dabei die bereit willigste Unterstützung seiner gelehrten Freunde. Ge lehrte und Künstler schätzten es für eine Ehre, an diesem Riesenwerke Mitarbeiten zu dürfen. Bonpland und Kunth übernahmen den botanischen Theil, Cuvier die Beschrei bung der Reptilien, Latreille die der Jnsecten, Valen- ciennes die der Fische und Muscheln; Oltmanns berech nete die astronomischen und barometrischen Beobachtungen, Arago und Gay-Lussac nahmen an einzelnen Arbeiten der Chemie und Meteorologie, Vauquelin und Klaproth an denen der Mineralogie Theil. Aber alle diese Bei träge sind doch nur verschwindend klein gegen die Riesen arbeit Huinboldt's. Das ganze Werk, das Huinboldt's Thätigkeit bis in seine letzten Lebensjahre in Anspruch genommen hat und doch in einzelnen Theileu unvollendet