Erste Abtheilung. Die Bauten Constautin’s des Grossen vor der muhammedanischen Eroberung. Unter den heiligen Stätten in Jerusalem ziehen zwei grosse Complexe von Gebäuden vor allen andern die Aufmerksamkeit derer auf sich, welche diese Stadt besuchen oder sich sonst mit der Topographie derselben beschäftigen. Sie liegen an entgegen gesetzten Enden der Stadt, der eine im Nordwesten, der andere im Südosten derselben, und beide enthalten die am höchsten verehrten Heiligthümer, der eine das der Christen, der andere das der Muhammedaner. Bei beiden besteht das Heiligthum in einem aus dem Boden emporragenden Felsen, unter welchem sich eine von Menschenhand bereitete Höhle befindet. Der eine, in welchem der Fels mit seiner Höhle freilich seit einigen Jahr hunderten durch einen künstlichen Marmorbau ersetzt ist, bildet die Kirche zum heiligen Grabe, die Sehnsucht der Pilger der ver schiedenen christlichen Religionspartheien, und einzelne Theile der Baulichkeiten sind im Besitze der Griechen, Lateiner, Arme nier und Kopten; das andere ist der Bezirk des ehemaligen jü dischen Tempelberges Moriah, der jetzt so genannte Haram es Sclierif, ein weiter ummauerter Platz mit Moscheen und anderen Gebäuden, zu dem die Christen in der Regel keinen Zutritt ha ben. Eine Kirche zum Grabe Christi hat erst Constantin der Grosse, oder wenn man einer schon wenige Decennien später