Die Bauten Constantin’s d. Gr. am heil. Grabe zu Jerusalem 9 I. Die Tempel der Aelia Capitolina. a. Moriah. b. Serapis und Astarte. c. Golgatha und das Grab Christi, d. Aechtheit des Grabes, e. Die Richtstätte, f. Die jetzige Tradition. Nach der Zeit, da der Leichnam des Gekreuzigten in dem Felsengrabe unweit Golgatha beigesetzt war, erfuhr die Mutter stadt des Christenthums Schicksale, welche ihr eine völlig umge wandelte Gestalt gaben. Die römischen Kaiser boten Alles auf, um den Glauben an den unsichtbaren Gott, der den Juden und Christen gemeinsam war, auszurotten. Schon Caligula wollte mit Gewalt seine eigene Statue in dem jüdischen Tempel zur Verehrung aufstellen lassen. Unter Nero begann der Krieg ge gen die Juden, den Titus mit der Zerstörung des Tempels zu Ende brachte. a. Hloriah. Der Berg, auf dessen Höhe dieser Tempel gestanden hat, ist noch heute nicht zu verkennen. Wie er einst das grösste Heiligthum der Juden trug, so enthält er jetzt den Haram es Scherif, das vorzüglichste Heiligthum der Muhammedaner nächst der Kaba zu Mekka und dem Grabe Muhammeds zu Medina. Dieser bildet das südöstliche Viertel des heutigen Jerusalem und ist auf der Ostseite durch das Thal Josaphat mit dem Bache Kidron von dem Oelberge getrennt. Auf der Westseite sondert ihn ein zum Theil verschüttetes Thal, wahrscheinlich das Tyro- pöum oder Käsemacherthal des Josephus, von dem Berge Zion, der ihn bedeutend überragt '). Auf dem letztem lag das alte Jerusa lem, das erst von Hesekiah nach Norden hin erweitert wurde. Nach Süden läuft der Berg Moriah in eine schmale Zunge aus, die man für das alte Ophel hält. Ein nicht ganz regelmässiges Rechteck, an dem nur die südwestliche Ecke einen rechten Win kel bildet, ist der Haram, etwa 1600' lang in südnördlicher (1617' an der West- und 1520' an der Ostseite) und 1000' breit in westöstlicher Richtung (940' an der Süd- und 1020' an 1) S. die Ansicht Jerusalems von der Südseite hei Bartlett, walks, au p. 59.