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Erscheint täglich früh 6>/, Uhr. »,»«rti0ll >u» L»kstU«, Jvhannisgasse verantwortlicher Redacte« -r. Hüttner in Reudnitz. Lvrrchstund« d. Redactio» B»r«iN«g» it—lF U^r N»ch»in»,« »o» 4 —» >U^. L«nah«e der für die «Achst- folamde Nummer bestlmmtnr Jnsernte «» Wochentage» bis 3 Uhr «achmtttaas. an Sonn- und Festtagen früh bt«'/,» Atzr. Ftttalr für Z»seritt»«»»»tz«e: VN» Ltem«. Univerfltäwftr. 22. SoutS Lösche, Hainstr. 21. p«a. Anzeiger. QlM str PMk, Localzeschichte, Handel»- und Geschäftsverkehr. W 165. Montag den 14. Juni. A»fl«ge Hi<m«»r«t»»rrt» viertrlj. 4V, ML incl. vringertohn L Mr. Jede einzelne Nummer ZU Pf. Belegexemplar 1U Pf. Gcvübren für Extrabeilage, ohne Postdeförderung 3« Mt. mit PostbefÜrderung 4L Mt. Inserate 4g«sp. Bourgeois». 2V Pf Größer« Lchnslrn laut unserem Preisverzeichnis.—Tabellarischer Latz nach höherem Tarif, »ectaorn »nter de« Xevartianatrtch die Epaltzeile 4U Ps. Inserat« sind stets an d. «rpedM», z» sende». — Rabatt »ird nicht gegeben. Zahlung pr»<^ilua«r»uU« oder durch Postuorschuß. 1875. Bekanntmachung. Mit Bezug aus unsere Bekanntma bunq vom 31 vor. Monnt- bringen wir hierdurch in Er innerung. daß die Sffe»tlich»e« J«pf»«gei» bi» auf Weitere- jeden" Mittwoch Stachwtt» t«gü von 3 Uhr an im allen Nicolaischulgcbäude am Nicolaikirchhose statlsinden Leipzig, den 10. Juni 1875. Die Medicinalpoiizeibehörde. De« Math der Gtadt Leipzig. Der Gtadtdezr k-aezt vr. Georgi vr. v. Sonnen-alb Bauer Bekanntmachung. Da- von vr. Joha«« Ehriflia« Hebe«streit im Jahre 17»2 gestiftete Stipendium für Studirende aus hiesiger Universität ist auf 3 Jahre von und mit Michael«- d. I ab zu vergeben. Zu berücksichtigen sind hierbei Solche, welche au- der Familie Johann Hebenstreit'-. der im 17. Jahr hundert Pfarrer zu Neunhofen bei Neustadt an der Orla war. stammen, und allhier Medicin, oder Theologie, oder Jura studiren, und in Ermangelung solcher verwandten hiesige Bürger-söhne, welche allhier Medicin studiren. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der gedachten Eigenschaften um da- bezeichnete Stipendium bewerben wollen, auf, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Nach weisen bi- zum 31 Juli d-, J-. schriftlich bei un- einzureichen. Leipzig, «m 10. Juni 1875. Der M«th der Stadt Leipzig. vr. Georgi. G. Mechler Bekanntmachung. Für den städtischen Keuerwehrdienst sollen Spritzenmänner für den Tage-dicnst, sowie für den Nachtdienst angestellt werden. Dieselben wüsten sich moralisch gut geführt haben, kräftig und gesund fein. Anmeldung bat vormittag- von 9—12 llhr und Nachmittag- von 3—5 Uhr auf dem Bureau der Feuerwehr, Rathhau« 2 Treppen, Zimmer Nr. 14 zu erfolgen. Leipzig, den 9. Juni 1875. DaS Comneando der Feuerwehr. Meister. U»-esgeschtcht1tche Ilebrrkrchl, Die Wirksamkeit und Bedeutung de- sogenannten „diplomatischen Ausschusses" im Bundes rath ist anläßlich der neuerlichen Nachricht über seine angeblich beabsichtigte nähere Heranziehung an die auswärtige Politik deS Reich- mehrfach erörtert worden. Wir erhalten in dieser Be ziehung von guter Seite einige Mittherlungen, deren Glaubwürdigkeit nicht in Zweifel zu ziehen ist. Danach hat man seiner Zeit, als die Reich-- »crsassung in- Leben trat, für den genannten Aus schuß ein starkes diplomatisches Register an- geschofft, welche- zur Einzeichnung der einzelnen Thalsachen aus dem Gebiet der auswärtigen Politik, sowie zur Ausnahme der Depeschen dienen sollte. Düse- Regster ist bis aus den heutigen Tag weiß geblieben und enthält auch nicht eine einzige Zeile Geschriebenes. Nur eine Miltheilung «st den Mitgliedern LeS Ausschüsse- bisher zvgegringen und diese betraf eine Deptsche, welche vom Aus wärtigen Amt deS Deutschen Reich- on die schwe dische Regierung in Betreff der Insel Spitz bergen gerichtet worden war. Die diplomatische Tragweite dieses Zwischenfalls war etwa folgende: Als Schweden von dem angeblich herrenlosen Territorium der genannten Insel Besitz ergreifen wollte, setzte es Rußland und Deutschland von dieser seiner Absicht in Kenntnis» Beide Mächte antworteten in einer fast übereinstimmenden Weise und zwar in dem Sinne, daß Spitzbergen von deutschen und russischen Staatsangehörigen bewohnt sei und deshalb nicht als „herrenlos" betrachtet werden könne. Die- war im Wesent lichen der Inhalt jener Depesche, welche dem diplomatischen Ausschuß zur Senntniß mitgetheilt wurde. Dabei behielt die Sache ihr Bewenden. Dagegen ist «S m gewissen gut unterrichteten Kreisen wohl bekannt, daß daS Ministerium der auswärtigen Angelegenheit«n in regelmäßiger Verbindung mit den preußischen Gesandten an de« einzelnen deutschen Höfen steht und daß durch diese Letzteren die Regierungen der BundeS- stnaten fortdauernd auf dem Lausenden über die au-wärti-e Politik des Reich- erhalten werden. E- liegt de-halb gar kein Grund vor, daß von irgend welcher Seite Beschwerden nach dieser Richtung hin erhoben werden, wie denn in der That auch von solchen nicht da- Mindeste bekannt aeworde» ist. Der diplomatische An-schuß wird seine etwa« mpthenhaste Gestalt auch wohl in Zukunft beibehalte», «ud kein deutscher Bundes staat Mnd an« praktische»Gründen dagegenEtwa« einzuwenben haben. Nachdem da- preußische Herrevhans am Sonnabend den Gesetzentwurf betreffend da« HinterlegungS-Wesen in erster Beratbnng angenommen batte, trat e« in die mit Spannung erwartete Ecdlußberathung über den vom Ab aeorduetenhouse zurückgekommenen Gesetzentwurf vetr die Provinzialordnung ein. Die Aussichten über da- Schicksal der Vorlage waren bei Beginn der Sitzung noch ziemlich ungewiß. Beide Referenten, vr. Ellwanger und vr. Brüning, beantragten, den Entwurf nach den Beschlüssen de« AbgeordnetenbauseS anzunehmen. Die Herren von Kleist-Retzow und Hassel- bacsi dagegen forderten Wiederherstellung der Fassung de« Herrenhanse- Der Herr vr. Eli- wanger legte namentlich Gewicht daraus, daß der Provinz,alrath al« ein Kind de- Herren hauses gesund und lebensfähig auS dem anderen Hause zurückgekommen fei und daß eS daher die Gerechtigkeit erfordere, wenn man, um diesem Kinde d»S Leben zu retten, sich den Beschlüssen deS anderen Hause- anschließe. Frhr. v.Malt zahn übernahm sich etwa- stark in Angriffen aus die Presse, welche die konservative Partei angeblich beschmutzt habe, erklärte sich aber schließ lich für den Antrag de- Referenten, um da- Gesetz zu Stande zu bringen. Um 3'/, Uhr wurde dasselbe nach den Compromißvorschlägcn bei der Abstimmung in der That mit großer Majorität angenommen. Da* Gleiche geschah bezüglich der Gesetzentwürfe brtr. die Verwal tungSgerichte, die Berichtigung deS Grunvsteucr-KatasterS und den Ankauf der Ponimerschen Centralbahn und der Berliner Nordbahn. Da- Abgeordnetenhaus nahm zuvörderst den Gesetzentwurf über die Bestreitung der Ausgaben für da- Oberverwaltungs gericht in dritter Berathung an und genehmigte den vom Herrenhause zurückgelangten Gesetzent wurf über daS Kostenwesen in AuSeinan- dersetzungs- Sachen ohne wesentliche Debatte. Nachdem sodann die Bewilligung zu dem für da« Eisenbahnwesen au-geworfenen Dispositions fonds von 150,000 Thlr. ertheilt »nd verschiedene Petitionen nach den Anträgen der Commission erledigt waren, wurde der Antrag deS Aba v WierSbinSki u. Gen. berathen, der die königl. StaatSregierung aufsordert, de» im Groß- > erzogthum Posen bestehenden landwirthschaftlichen Centralverein die staatliche Anerkennung zu er teilen. Der Minister vr. Friedeuthal ver sicherte den Antragstellern, daß er dankbar für die Bemühungen diese* BereinS um die Land- wirthschast sei, allein den Antrag nicht empfehlen könne, da der Verein separatistische Tendenzen verfolge. Nachdem der Abg Hundt v. Hassten gegen und Abg. Kan tack für denselben gesprochen halte, wurde er vom Hause abgelehnt. Die am Freitag in der italienischen De- pntirtenkammer bei der Berathung über da- Silber- heit-gesetz stattgehabten, bereit- kurz erwähnten tumultnnrischen Vorgänge wurden dnrch den Depulirlen Trojani veranlaßt. Derselbe er klärte, die Behörden Palermo- hätte» sich Behufs Bekämpfnng v»n Ränder» mit einigen Räuber- Häuptlingen in Verbindung gesetzt. Auch seien in mehreren Fällen verbreche» von Jndidituen be- gangen worden, welche da« Vertronen der Re- giernng genossen hätten, sogar untergeordnete Polizeiorgane selbst hätten sich Verbrechen z» Stbnldcn komme» taffen. Der frühere Minister- Präsident Lauza fülle daranf diese Angaben aus da- Entschiedenste « Abrede und sprach da« Verlangen ans, daß »eitere Aufklärung geschossen würde. Die Rechte begleitete Lanza'S Rede mit lebhastcm Beifall, während die Linke Trojani unterstützte. In Folge dessen entstand eine ganz außerordentliche Ansregnng und eine tnmultarisäe Scene, welche, wie bereit- bekannt, den Präsiden ten znr Aufhebung der Sitzung veranlsßte. — Die römischen Journale beklagen diese Austritte lebhaft und conftatiren. daß solche S«neri in der italienischen Kammer bisher nicht vorgrkommen seien. ES wurde schon verschiedentlich daraus aufmerk sam gemacht, daß sich eine Annäherung zwischen England «nd Rußland vollzogen habe nnv anch ei» Au-gleich Über Eentralasien zu e» »arten stehe. ES kann daher nicht ausfallen, wenn sich die Nachricht der National-Zeitang be tätigte, daß die in London wegen Centralafien zesührten Unterhandlungen bereit- zur Unter zeichnung einer Convention geführt haben. Man scheint sich jetzt über eine genauere Abgränzung de- zwischen beiden Mächten al- neutrale Zone z» verbleibenden Gebiete« geeinigt zu haben Im Allgemeinen will eS scheinen, daß die Engländer in ihren Besorgnissen über die russischen Fort schritte in Asien zu weit gehen. Sie zittern für ihr ungeheure- indische- Reich, da- Rußland doch niemals wird erobern können und wollen. Bi- - so weit ist, daß die Russen mit großenHeerrS- massen über den JnduS gehen könnten, wird viel leicht die Herrschaft einer Handvoll Europäer über fast zweihundert Millionen Asiaten ihr Ende erreicht haben. E- war schon 1857 nicht weit davon. „Daily New«" beschäftigen sich mit dem Ein- fluß, welchen da- deutsche Element in Amerika erlangt hat. Dieser Einfluß — heißt e« im Verlauf der Betrachtung — hat in Amerika wie au-wärt- weniger Lärm gemacht als der der Irländer, allein er gewinnt nicht- desto weniger stetig und schnell mehr Macht al» der letztere. ES liegt etwas Seltsame- in der doppelten LandeSangehörigkeit und Nationalität, welche bei den Deutschen in Amerika zu Tage tritt. Bei zwei oder drei Generationen wenigstens behauptet sich die Muttersprache neben der neuen Zunge. w«e auch die Liebe zur alten Heimath sich warm und unerlöschlich der aller begeisterten Anhänglich keit für die Fahne de- neuen Vaterlandes erhält. Deutsche Sitte und deutsche Bildung werden mit hinübergenvmmen in da- Akoptivland. Der Deutsche in New-?)ork hat seine Biergärten und Turnvereine, sein deutsche- Theater, seine illustrirten Zeitschriften und seine Musik. Er hat manche seiner Eigenthümlichkeiten in die ameri kanische Gesellschaft unv manche Redensarten in die amerikanische Politik cingesührt. Die eigen- thümliche Sprachmischung, welche sich al- „Penn sylvania Dutch" eine gewisse Geltung errungen, hat in Carle» Le Land einen Dichter und in dem tapfern HanS Breitmann einen Helden gesunden. Deutscher Einfluß in amerikanischer Politik macht sich meist in conservativer Richtung fühlbar. Die Deutschen haben außerdem nicht, wie die Irländer, ein nationale- Steckenpferd zu reiten. Selbst die wildesten deutschen RevolntionSmänner, welche nach 1848 ihren Weg nach Amerika fanden, er warteten und verlangten nicht, daß Amerika eine Expedition nach Europa senden und am Rhein die deutsche Republik gründen solle. Eben deshalb auch, weil die deutschen Bürger der Union keine specifisch nationalen Heimathinteressen milbrinaen, gehen sie vollständiger in da* politische System der Vereinigten Staaten aus. „Journal de- Debats" thcilt nach Briefen auS Yokohama vom 26. April d. I. in Bestätigung früherer Nachrichten mit, daß in Japan die Einführung einer Art von Repräsentativ system bevorstehe, da* al» Ergänzung aller übrigen dem Lande durch den jungen Mikado ver liehe,.en Reformen betrachtet wird. Schon sim Jahre 1873 war eine derartige Neuerung von mehreren Mitgliedern deS kaiserlichen RatheS: SoyeShima, Gato, Kiddo und Jtagaki angeregt worden. Die Sache erschien damals jedoch ver früht und ihre Urheber fielen in Ungnade und sahen sich zur Niederlegnng ihrer Aemter genöthigt. Im letzten Februar indessen wurde die Frage in Folge von Conscrenzcn , die zu Asaki zwischen den er wähnten Persönlichkeiten «nd den Delegirten des SouverainS stott fanden, ans- Nene angeregt und erhielt eine günstige Lösung, sodaß Kiddo und Jtagaki wieder in den Rath ausgenommen wnr- den, und letzterer, ans den Vorschlag jener von der Constilnirnng eine- WnhlkörperS vorläufig absehend, die Einrichtung zweier consnltntiver Versammlungen beschloß, welche in Gemeinschaft mit den bestehenden Regiernng-fnctoren wirken sollen Eine kaiserliche Verordnung vom 14. April hat die Organisation dieser Körperschnsteu ge regelt Die eine, »nter dem Namen Genero. bil det eine Art Senat, dessen Mitglieder vom Mikado ernannt weiden; die andere, Datschen genannt, bildet eine Commission behusS Schaffung eine- neuen System* der Rechtspflege. Diese beiden Maßregeln gelten atS die einzigen, die ohne augenblickliche Gefahr ergriffen «erden können, ober eS steht zu erwarten, daß im geeigneten Moment ähnlich« folgen werden Schon am 17. April wurden SoveShima und Gato zum Kaiser besckneden, um ihre Ansicht über die Zu sammensetzung dl» künftigen Senat» au-zusprechen. Man betrachtet die Aussöhnung ihrer Partei mit der Regierung al» vollständig und sieht dem Wiedereintritt SoyeShima'S in den Staatsdienst entgegen. Julius Schuberth vor wenigen Tagen schlossen sich zu« Todes- schlummer die srenndlichen, lebhaften Augen einer in beiden Hemisphären von der Nordsee bi» zu« Stillen Ocean wohlbekannten originellen hochacht» baren Persönlichkeit. Am 9. d. M. starb in unserer Stadt der Musi kalienhändler Juli«» Schuberth, Chef der Handlung J Schuberth u Co., einer Firma, »elcke sich vor nahezu fünfzig Jahren zuerst in Ham burg aufgethan, vor einigen vierzig Jahre» eine Zweigniederlassung in Leipzig eröffnete «nd letztere mit dem Hamburger Verlag-geschäfte ver einigte, somit ihren Mittelpunkt hieher verlegt hatte, von hier auS nun ihre lange gepflegten Handelsbeziehungen zu den vereinigten Staaten zur schönsten Blüthe sich entfalten sah und in den letzten sechszehn Jahren in New-^ork, dann auch in San Francisco feste Wurzeln schlug und sich gedeihlichst entwickelte al« weit vorge schobener Posten echt deutscher Kunst Production und -Propaganda. Dieser Ausscbwung eines von kleinem Anfänge auS gegangenen Geschäft- war das Werk eine« einzigen Manne», eine- geborenen Sackrsen, der ausgerüstet mit einem ungewöhnlichen Maß von Willenskraft und Arbeitslust durch Ausdauer, Um sicht, kaufmännischen Blick und eine sich in alle Verhältnisse rasch findende, dieselbe auSnutzen ler nende Gewandtheit unter seinen BerusSgenossen sich auSzeichnete und sich selber emporarbeitete Der Einfluß de» großen, mit überseeischen Absatz- und ProductionSorten arbeitenden, Ex- u».d Im portplatzcS Hamburg machte sich aus ihn ganz entschieden dadurch geltend, daß er sich einen weilen Gesichtskreis aneignete, daß er eine gewisse viel seitlgkeit gewann, welche ihn befähigte in seimr Hand die verschiedensten Geschäflsbrancben zu ver einigen und alle gleichzeitig mit derselben Energie zu betreiben. ES schwebt Referenten insbesondere ein frühere- industrielle- Unternehmen Schuberth'» vor, da- seinem Namen zu großem Ansehen unter den ersten deutschen Stahlfedersabrikanten verhals Wegen diese» großen kaufmännischen Horizonte? und wegen seiner wahrhaft unermüdlichen Thät'g- keit, welchen beiden Eiger.schaslcn die Größe d>§ HauseS Schuberth u. Co vorzugsweise zuzuschreiben ist, gebührt ihm wohl ein Platz in dem goldenen Buche der Kausleute deutscher Nation und der deutschen Musikalienhändler insbesondere. Ueber sein Leben giebt eine eigne Ausz-nchnurg in dem von ihm verfaßten „Kleinen munkalischkn EonvcrsationSlexikon" (9. Auflage 1873) ge nügcnde Anhallepuncte. lieber sem Geschäft be lehrt unS die Folge seiner VerlagScataloge »nv Prospccte. JuliuS Ferdinand Georg Schuberts war der älteste Sohn des Musikers und Musik directorS Gottlob Schuberth m CarSdorf, welchkr Letztere in Jena auSgebildet ward (bei Stamitz z. B al« Geiger), dann nach Magdeburg über siedelte (b daselbst 1848). Unser Schuberth Waid gerade in dem Jahre ia Magdeburg geboren, wo die ebenerwähnte Uebersiedelung staltfan'' Nach derselben Quelle hatte Schuberth drei Brüder, welche alle musikalisch waren und von denen nur der jüngste, Felix, noch lebt und seit 23 Jahren die von JuliuS Schulurth begründete Hamburger Handlung inne hat, die andern aber, und zwar Ludwig 1850 al- Dirigent der deutschen Oper in PeterSvurg, sowie Carl der Cellocom- ponist und -virtuos 1863 als kaiserlicher Hos- Eoncertdirrctor und akademischer Musikdirektor in Petersburg im Tode vorangegangen sind JuliuS Schnberth trat mit 15 Jahren a!« Lehrlrng bei W. Heinrich-Hofen in Magdeburg (dem nahlebenden Urgreise und Nestor der Buct - nnd Musikalienhändler) ein und machte sich schon mit 22 Jahren durch Gründung jene» bereit» er- wähnten älteren Buch-. Musik unv Landkarten- aeschästeS in Hamburg selbstständig Sechs Jahre später errichtete er hier in Leipzig eine Filiale. In den vierziger Jahre »nrven seine über seeischen Geschäftsverbindungen angeknüpft. Am 40. Jahre-tage der Völkerschlacht reiste er znm ersten Male nach Amerika, um seinem Ber lage neue Absotzarte zu crsldließen, dann aber auch um seinen damaligen Freund Ole Bull üdrr den Ocean zu begleiten kl8 Oktober 1843). Seitdem hat Juli«- Schuberth 82 Mal den atlantische« Ocean gekreuzt. Da- letzte Mal vorige- Jahr, da- Kracbjohr. Aus jener Reise in den Bereinigten Staaten traf er mit Henri vieuxtemp« zusammen, begleitete diesen Bekannten nach Merico und fand dort in der Hauptstadt Montezuma'S ein halbvergessene» Musikalienlager gediegener Zusammensetzung, meist au- klassischen Werken bestehend, kaufte dasselbe al- Maculatur und machte eS zun- Grundstock eine« in New-?)ork zu errichtenden Gesldäste«, indem er den eignen Verlag damit vereinigte.