Fischfang in der Kura. 73 unerklärlich bleibt — sie wurden darin nicht behindert. Die Folgen blieben nicht aus. Der Fischfang bei Minge- tschaur wurde so gering, dass er sich nicht mehr lohnte, auf dem Bazar von Tiflis erschien kein frischer Lachs 1 mehr, die Geistlichkeit der alten mszchetschen Kathedrale be griff die Ungnade des Himmels ebenso wenig, wie die wilden Pshawen, welche früher ihren Lachs harpunirten und jetzt keinen mehr zu Gesicht bekamen. Wir verliessen abends die in Rede stehende Station, setzten mit Hülfe einer Fähre über die Kura und fuhren weiter. Man wendet sich zuerst ganz gegen Norden und überschreitet das kahle, schon mehrmals besprochene, leh mige Gebirge, welches hier die linke Kurathalwand bildet. Nicht allein die Südfront dieser Kette ist so arg zerrissen und ausgewaschen. Wir überzeugten uns, dass auch im Innern zahllose, tiefgehende Spaltungen und namentlich Regen wassergerinne vorhanden waren. Es wurde leider zu dunkel, um sich über alles klar zu orientiren, und namentlich be dauerte ich es, die an der Nordseite gerade hinlaufende, hohe, senkrecht abfallende Lehmwand dieses sonderbaren Höhen zuges (Löss?) nicht genauer in Augenschein nehmen zu können. Es dehnt sich von ihr aus eine bequeme Ebene hin, welche in ihrem westlichen Theile nahe den vielfachen Krüm mungen der Kura stattlich bestraucht ist und von Fasanen o und Frankolins überreich bestanden sein soll. Spät abends erreichten wir die einsam gelegene Station Tschemachli, wo wir blieben. Sie ist wol die reinlichste und comfortabelste auf der ganzen Strecke bis Baku. Von ihr aus trennt sich die Strasse nach Nucha in direct nördlicher Richtung ab. Am 9./21. November mit Tagesanbruch ging es weiter gegen Osten. Nur einmal noch tritt man auf der Strecke bis Aksu dem linken Kuraufer auf wenige Werst nahe. 1 Es ist das Salmo caspim Kessl.