72 Zweiter Abschnitt. man unterhalb von ihr einige Gebäude, von denen eines, jetzt leer, Interesse hat. Die Station aber hat im Kücken jene öden, gelben, kahlen, zerrissenen Lehmberge, die das Terrain um 500—700' dominiren mögen. Das erwähnte ein sam dastehende Gebäude ist die ehemalige Wataga, d. h. das Etablissement für die Fischerei, welche, als ich dieses 1879 schrieb, noch immer gleich allen andern Fischereien der Kura an einen Generalpächter pro Jahr abgetreten wurde. So wurde die reiche iclithyologische Ausbeute des Flusses und eines Theiles vom benachbarten Caspiufer zum Monopol gemacht und in die Hände schonungsloser und unersättlicher Speculanten gelegt. Dies wäre an und für sich nicht inter essant genug, um bei dem Etablissement von Mingetschaur, dessen Fensterscheiben jetzt zerschlagen sind und dessen Räume leer dastehen, zu verweilen. Allein, wir haben es bei dieser Gelegenheit mit einem wichtigen, die Lebensver hältnisse mehrerer Species, und namentlich einer Fischart, auf das intimste berührenden Factum zu thun. Und das besteht in Folgendem: Bis zum Jahre 1876 wurde im Winter und Frühling eine nicht unerhebliche Anzahl Lachse all jährlich gefangen, welche trotz der Wehre, die quer über die Kura bei dem Hauptorte der Fischerei im Kuradelta, bei Boji-Promyssl, gezogen war, doch zum Laichen fluss aufwärts wandern konnten. Diese Fische traten, ungeachtet der vielen Nachstellungen, denen sie stromaufwärts ausge setzt waren, stets in grösserer Anzahl 20 Werst oberhalb von Tiflis bei Mszchet in die Aragwa und stiegen in dieser aufwärts bis in die westliche Quellgabel dieses Gebirgs- flusses, welche unter dem Namen Pshawsche Aragwa be kannt ist und wo solche Lachse bis zum Jahre 1876 noch oft gefangen wurden. Die neuen Pächter liessen an Stelle der frühem hölzernen Wehre eine eiserne machen und ver schlossen mittelst dieser so gut wie hermetisch den Kura laufund damit den Weg für die laichenden Fische, und, was