Die Vogelwelt des Schamchorthaies. 63 von Platanenwäldern auf dem Beschtau (Pjätigorsk) spricht und das auch druckt (in den Schriften der Zoolog.-Botan. Gesellschaft in Wien), so sollte er zunächst Ahorn (aller Wahrscheinlichkeit nach Ac. Trautvetteri) von Platanus orien- talis unterscheiden lernen. Ueberall an der Baumgrenze kann man, bald vergesellschaftet mit der Rothbuche, bald in der Nähe der Weissbirke, diese Ahornart finden, welche von allen ihren Geschlechtsgenossen im Kaukasus (10 Species) am weitesten in der Verticalen verbreitet ist und lange Zeit mit Acer platanoides verwechselt wurde. 1 Die Platane dagegen steht vorzugsweise nur in der heissen Zone, in der Nähe menschlicher Wohnungen oder Gärten und in den Einsattelungen der Vorberge, über welche Karavanenwege führen, wo sie früher von dem für schöne Bäume grosse Pietät besitzenden Perser, ebenso wie auch die Närband-Ulme (Ulm. camp., rar. umbriculifera Traute.') gepflanzt wurde. Bevor ich das schöne Schamchorthal verlasse, will ich noch einige Worte über die Ornis dieser Landschaft im all gemeinen sagen. Das Urtheil darüber ist zwar nicht günstig, aber gerecht. Mau glaubt hier in Mitteldeutschland zu sein und zwar in einem schlecht besetzten Walde, wenn man die Vögel im Schamchorthale sieht und deren Stimmen hört. Ich habe bereits in meinem Specialwerke über die Ornis des Isthmus 2 die Gründe entwickelt, welche die Armuth an 1 Vgl. .T. S. Medwjedew, Bäume und Sträucher des Kaukasus (Tiflis 1883), S. 28. A. foliis cordatis, palmato-5-lobis vel partitis, subtus (ßaucis, irregulariter dentatis; floribus in corymbos erectos dis- posilis, inflorescentia glabra longe bracteata; filcimentis glabris, fructi bus convexis, glabris et nervosis, intus villosis, alis erecto-subconni- ventibus. 2 Gustav Radde, Ornis caueasica. Die Vogelwelt des Kaukasus, systematisch und biologisch - geographisch beschrieben (Kassel, Th. Fischer, 1884), S. 15 und 18.