60 Zweiter Abschnitt. es mir, dass der Lehm, welcher nur wenig von Lauberde bedeckt war, gar zu streng für die jungen Sprösslinge der Coniferen ist. Wir fanden mit Mühe nur zwei junge Pflänzchen. Ich meine, dass im Kleinen Kaukasus Samen von Pinus sylvestris und Abies orientalis, für höhere Gegen den auch von A. Nordmanniana, gesammelt und in mög lichst leichten Lehmboden gesät, bessern Erfolg haben müsste. Vielleicht sind die erfurter Samen, welche man kommen Hess, nicht frisch genug gewesen, vielleicht auch stammten sie von Bäumen aus Revieren mit ganz andern Bodenverhältnissen, als solche in Kedabeg vorliegen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, der östlichen Ver breitungsgrenze der Kiefer, soweit darüber gegenwärtig Be obachtungen vorliegen, Erwähnung zu thun. Das W eihnachts- fest, welches von den Deutschen in Kedabeg nach Heimats- gebrauch gefeiert wird, hat die Entdeckung mit bewirkt, oder doch wenigstens das Factum der Existenz der Kiefer zur weitern Kenntniss gebracht. Die gesammten Wald bestände von Kedabeg stellen keine Tannen- oder Kiefer bäume zu dem frohen Feste. Man muss westwärts ins Quell thal des Dsegambaches ziehen, um die Kiefer in kleiner Anzahl noch zu finden. Wir wissen ferner, dass sie in insularer Fleckenvertheilung oben im Akstafathal hier und da existirt und dann gegen Westen hin stetig zunimmt. Oestlich aber von den Dsegamquellen verschwinden die zapfentragenden Nadelhölzer gänzlich. Der Forstmann Kess ler, welcher seitens der Besitzer Kedabegs mit der Taxation und Schlageintheilung der Hüttenwälder beauftragt wurde und deshalb dieselben gut kennen lernte, thcilte mir mit, dass Taxus oben im Quelllande des Schamchor nicht selten sei und dass Juniperus communis, Oxycedrus und sabina eben falls vorkämen, dagegen J. excelsa fehle. Dieser Wachholder besteht eine Strecke im mittlern Akstafathale auf dem linken Ufer und ist dort zum 20—35' hohen mannesdicken Stamm