56 Zweiter Abschnitt. Diese Kobaltspeise ist an das königl. sächsische Blaufarben werk zu Oberschlema verkauft worden. Soweit der Bericht des Herrn Bolton. Bezüglich der erwähnten Kobalterze bemerke ich noch, dass sie gegen SO. von Kedabeg, dem Karabaglier Gebirgsknoten nahe, im Thale des Katschkar-tschai gelegen sind und auf soliden Magneteisenstein-Massen von 5—6 Faden Mächtigkeit lagern, welche letztem sich mehrere Werst entlang hinziehen. Würde die betreffende Gegend waldbestanden sein, so hätte man wol ein Eisenwerk errichtet trotz der üblen Erfahrungen, welche man im Kaukasus mit der tschatacher Eisenhütte gemacht hat. Dort mögen zu Anfang wol einige Fehler begangen worden sein, welche das Gedeihen des Unter nehmens an und für sich in Zweifel stellten. Aber jetzt haben ! sich die Zeiten für den Eisenbedarf im Lande sehr vortheil- haft geändert. Man braucht jetzt viel und gutes Eisen im Kaukasus. Man bedenke z. B., dass kürzlich die Gebrüder Siemens die Stahlschienen für ihre Localeisenbahn von England kommen Hessen und hoch versteuern mussten; man bedenke ferner, dass die Erbauer der Tiflis-Baku-Bahn für eine Strecke von 500 Werst in derselben Lage sich befan den. Solange die tschatacher Hütte auf einen groben, brüchigen Guss beschränkt blieb, konnte sie nicht lebens fähig sein. Diese Leistungen und das geringe Feuerungs material waren mit die Hauptursachen ihres frühzeitigen Todes, der durch kein künstliches Mittel, wie bekannt, ver hindert werden konnte. Jedes Pfund Schmiedeeisen, wel ches ein Land wie der Kaukasus mit einer Bevölkerung von etwa 5 Millionen Menschen braucht, wird bis zur Stunde aus Russland oder aus dem Auslande zugeführt und muss die Unkosten des weiten Transportes vom Ural oder beim Importiren den hohen Zoll aushalten. Wir sind der Mei nung, dass eine in ihren Grundlagen, d. h. in Bezug auf Erz- und Schmelzmaterial richtig situirte Eisenhütte, wenn