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Im Randgebirge des Kleinen Kaukasus. 43 in Masse ernährt, welche ebenso lästig dem Ackerbauer, als vortheilhaft schützend dem edelsten Vogelwild dieser Gegen den, dem Fasan und Frankolin, werden. Vom nahen Randgebirge her öffnen sich gegen Norden die Thäler einer Anzahl wilder Gebirgsbäche, deren Unterläufe zur Zeit der Schneeschmelze und nach heftigen Gewitterregen dermassen anschwellen, dass sie, da sie ohne Brücken passirt werden müssen, oftmals dem Reisenden Gefahr bringen. Der Taus bach hat viele Opfer an Menschen und Thieren bereits ge fordert und ist dadurch in einen bösen Ruf gekommen. 1 2 Bei der Station Dsegam machen wir einstweilen Halt. Von hier aus soll das Randgebirge erstiegen und im Quelllande des Schamchorbaches bis zum Nordfusse der hohen NW.-SO.- Kette verfolgt werden, welche unter dem allgemeinen Namen „Kleiner Kaukasus“ hier den Nordrand des Gok-tschai- Sees umgürtet und nahe dem Anschlüsse an den Karabagher Meridianstock im Katschkar-dagh und Käpes-dagh die ausserordentliche Höhe von 12000' über dem Meere erreicht. Dort liegen die Kupfer- und Kobaltminen der Ge brüder Siemens, welche in ihrem gegenwärtigen Betriebe nicht anders als ein herrlicher Triumph deutschen Fleisses und deutscher Energie genannt werden müssen. Sie liegen am kleinen Kjadabegbache, welcher von links her dem Schamchor tributär ist, und haben von ihm den Namen er halten. 3 Die Höhe über dem Meere beträgt 4050 Fuss. Nur langsam ist die vordere Randhöhe des Kleinen Kaukasus hier zu ersteigen. Nach einem Dörfchen Irmaschli hat auch das schluchtenreiche Thälchen, in dem man sich bewegt, den Namen erhalten; vielleicht auch umgekehrt. 1 Dank der Eisenbahn ist für die Zukunft diese Gefahr beseitigt. Ein stattlicher Bau überbrückt das tiefe und breite Tausthal. 2 Man spricht und schreibt gewöhnlich Kedabeg, richtiger aber wäre Kjadabeg.