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30 Erster Abschnitt. machten, correspondirenden Beobachtungen oft Unterschiede, obwol beide Plätze in gerader Linie kaum mehr als 1000 Faden voneinander getrennt waren. Im Tief lande ist es oft ganz still, während am Meeresufer ziemlich starke Brisen wehen. Auch muss ich der bisweilen plötzlich aus West und Südwest einfallenden heissen Stürme gedenken, welche gleich dem Sirocco wiitlien, aber nie von langer Dauer sind. Ein solcher Sturm suchte Lenkoran am 2 ^' ^ 1879 heim. Man bezeichnet dergleichen Winde hier mit dem Namen Gärmidsh. Keineswegs aber, so scheint es mir, darf man sich vorstellen, dass sie auf dem persischen Hochlande entstehen, etwa durch starke Erhitzung der geräumigen Ardebilebene. W äre dem so, so müssten sie nicht ausnahmsweise, sondern ziemlich permanent wehen, da doch während des ganzen Sommers Hochpersien stark erhitzt wird. Ich sollte meinen, dass sie vielleicht in der Syrischen Wüste entstehen, alsdann über das Euphratthal fortwehend auf das Aderbaidshansche Hochland gelangen, wo sie dann an seinem scharfen Rande mit grosser Vehemenz zum Meere herabstürzen. Aelmlich müssen auch die oft mehrere Tage lang von Osten her im alten Colchis wehenden, trockenen und heissen Stürme ihren U rsprung weither nehmen, und diese bewegten Luftschichten im Kurathale hochliegen, da man z. B. in Tiflis nichts vom Oststurme verspürt, wenn er bei Kutais trotz der dort herr schenden Feuchtigkeit der Luft alles versengt. Lenkoran. N. NW. w. SW. s. so. 0. NO. Winter .... 8,8 24,2 10,8 21,4 5,2 6,5 3,2 19,9 Frühling . .. 4,4 9,4 3,9 16,9 8,8 30,9 7,3 18,4 Sommer .... 2,g 6,5 5,7 23,c 8,9 32,5 6,5 13,7 Herbst 5,i 16,2 7,3 32,5 3,5 10,4 5,6 19,4 Im Jahre ... 5,2 14,1 6, 9 23,g 6,6 20,1 5,6 17,2