28 Erster Abschnitt. Mittlerer täglicher Niederschlag im Jahre. Lenkoran 3,so mm Baku 0,7o „ Derbent l,i4 „ Nur der südliche Theil der Ostküste des Schwarzen Meeres weisst noch grössere Niederschläge im kaukasischen Gebiete auf; so hat Redut-kale pro Tag 4,20 mm, Kutais 4,iu mm Regen. Im Verlaufe aber des ganzen Jahres fallen in Lenkoran 1314 mm Wasser. Die Tabelle gibt uns ferner auch darüber Aufschluss, dass die Sommermonate verhältnissmässig trocken sind, Herbst und Frühwinter dagegen sehr feucht. So kommt es denn auch, dass selbst im Talyscher Tieflande die Cultur der künstlichen Bewässerung bedarf. So kommt es auch, dass im Winter der Suantgau bis zur Höhe des Randgebirges in tiefem Schnee liegt und nicht selten vom Tieflande da durch vollständig abgeschnitten wird. Eben dieses Rand gebirge bildet für die sich dort niederschlagenden Wolken eine unübersteigbare Barriere. Ich habe das während meines Aufenthalts in der Ardebilebene fast täglich beobachten können. Die Wolken liegen fest auf den Gipfeln dieses Randgebirges. Westlich davon ist voller Sonnenschein, Dürre, vollständiger Mangel an Wald und ausgeprägtester hoch persischer Vegetationstypus; dagegen trifft unser Blick nach Osten auf Wolken, Nebel, Ueberfluss an Wasser und eine üppige, geschlossene Waldlandschaft. Die steile Vorpass kette des Diabar-Kesselthales, mit ihren bis zu 7000 Fuss steigenden Höhen, übernimmt nördlich vom Küs-jurdi schon die Aufgabe des Condensators in der Sommerzeit, sodass sich uns der Suantgau in dieser Jahreszeit ganz im Typus hochpersischer Natur- und Culturverhältnisse zeigt. Dass Gleiches in Bezug auf die wässerigen Niederschläge und die davon abhängenden Waldbestände in dem gesammten