26 Erster Abschnitt. Wächst hier nun in der Küstenzone allmählich das Land gegen Osten, ebensowol durch die Beihülfe der Fluss sedimente, als auch durch den Auswurf des Meeres, so liegen dagegen weiterhin im Caspibecken die grössten Tiefen in fast denselben Breiten. Die Resultate der hydrographischen Ex peditionen des Admirals Iwaschinzow haben uns ein klares Bild vom unterseeischen Relief des Caspi gegeben. Wäh rend das kleinere Tiefbassin vom 42. Grade nördl. Br. nahezu halbirt wird und sozusagen zu Füssen der östlichen Dagestan- Alpen, welche Höhen von 12 —14000' aufweisen, lagert, nimmt das zweite grössere Tiefbecken die westliche Hälfte des südlichen Caspi für sich in Anspruch. Die gesammte Ostseite des Meeres bleibt flach. Auf einer Linie, welche man sich von Baku zum Demawend gezogen denken kann, liegen hier im Meere die grössten Tiefen zwischen 39 x /*° und 37° nördl. Br. Hier wurde mit 517 Faden = 3102 Fuss unter 38° 54' nördl. Br. und 0° 54' östlich von Baku die be deutendste Tiefe ermittelt, und der dort gehobene Grund war grauer Schlamm. 1 Einige Bemerkungen über das Klima mögen nun folgen, bevor ich dazu übergehe, eine kurz gehaltene Skizze des Thier- und Pflanzenlebens für das Gebiet zu geben. Von Lenkoran besitzen wir neuere und ältere Beob achtungen. Diejenigen, welche der Akademiker Wild 2 zur Berechnung der Monats- und Jahrestemperaturen verwen dete, sind auf einem Zeitraum von neun Beobachtungsjahren (1847—56) basirt. Die im zehnten Abschnitte dieses Werkes bei Gelegenheit der phänologischen Beobachtungen von mir mitgetheilten machte ich selbst, oder entnahm sie dem 1 N. Puschtschin, Das Caspische Meer. Hydrographische Beschrei bung und Leitfaden zur Schiffahrt, 1877. Herausgegeben vom Hydro graphischen Departement in St. Petersburg (russisch). 2 Wild, Die Temperaturen der Luft im Russischen Reiche (russisch). St. Petersburg, kais. Akademie der Wissenschaften 1882, III, 230—231.