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Zwölfter Abschnitt. 396 mein Lager viel zu kurz, sodass ich die Füsse über das selbe hinausstrecken musste, auf welche nun der Kegen und die grossen Tropfen vom Dache beständig niederträufelten. Wenn etwas in dieser Lage mir Trost zu gewähren ge eignet war, so war es der Umstand, dass ich am Abend an einer Buche einen schönen und höchst seltenen Bock käfer (Rhamnusium graecum Schau/) gefangen hatte, der in mir die Hoffnung erweckte, ihn noch zahlreicher zu er beuten. Leider ist es aber bei diesem einzigen Stücke geblieben. Am nächsten Morgen brachen wir wieder früh auf. Es war ziemlich kühl. Der Weg führte am linken Ufer des Flusses, der sich zwischen Bergen und Felsen hindurchwand, weiter und wurde sehr schlecht und beschwerlich. Es ging immer bergauf und bergab, oft war der Pfad so schmal, dass das Gepäck an die Felsen stiess. Später ging es im Bette des Flüsschens selbst fort, weil die Ufer zu steil und unpassirbar wurden. Endlich hielten wir wieder die Rich- tung dem linken Ufer entlang und stiegen steil an. Ich hielt da eine kurze Käst und hatte Gelegenheit einige schöne Insekten zu fangen, unter andern die neue Nipho- pelta imperialis Rttr., welche unter ganz trockener, der Sonne stark ausgesetzter Buchenrinde lebt. Später kamen wir auf freie sonnige Plätze mit üppigem Graswuchs, auf denen sich viele Schmetterlinge tummelten, unter denen mir aber nichts Besonderes auffiel. Die Blüthen des hier häufigen Crataegus waren erfüllt von nicht sehr geschätzten Käfern aus den Gattungen Cetonia und Omophlus. Bald darauf gingen wir auf das rechte Ufer über. Ein Mann aus einer einsam hier gelegenen, höchst primitiven Mühle wies uns den Weg, und wir stiegen nun immer höher und höher, meist so steil, dass das Reiten unmöglich war. Neben dem Wege traf ich hier das erste mal auf Vertreter der Gattung Carabus. Nachdem die Höhe endlich erreicht