Im Weli-tschai-Thale. 385 die Rothbuche schon häufig ist und zwar in Gesellschaft immer noch einzelner schlank aufgeschossener Parrotia. Letztere schwindet nun bald ganz und man kann wol sagen, dass mit zunehmender Höhe die Rothbuche an ihre Stelle tritt. Auch auf dieser Gebirgshöhe gibt es wieder einen heiligen Ort, wo man, um vom Fieber verschont zu bleiben, gern betet und kleine Opfer heidnischen Charakters dar bringt. Allerlei Lumpen und Pferdehaare waren ganz in der Art, wie es die schamanischen Tungusen zu thun pflegen, an die Enden der Zweige einer alten Buche geknüpft. In dem weichen, schwarzen- Humusboden, auf welchem zwar stellenweise viel altes braunes Laub lag, aber fast nichts wuchs, hatten Wildschweine arg gewirthschaftet. Eicheln und Bucheckern, Schwämme und die massigen Wurzelstöcke alter Lathraea-Gruppen waren da ihre Beute geworden. Wir Hessen uns jetzt von der Höhe zum Wasserlaufe des W eli-tschai hinab und wanderten die enge Schlucht, in welcher er hinstürzt, aufwärts, um so zum Fusse des Da- waragebirges zu gelangen. Wie schon bei meiner Tour vom Küs-jurdi zum Barnasar, so Hess mich auch hier sowol die ältere als auch die neueste Karte der kaukasischen Topographen des Generalstabes in Bezug auf die Benen nungen im Stiche. Man hört bei den Eingebornen, die man über die Benennungen der Gebirgshölien und ganzer Berg stöcke befragt, sehr oft ganz verschiedene Namen, und ich mache niemandem einen Vorwurf daraus, dass er die von mir erkundeten nicht kennt. Ich habe zu wiederholten malen die Benennungen Dawara, Barnasar, Diabar von den nahe gelegenen Gebirgen respective Kesseleinsenkungen am Ostfusse des Suantgaues gehört und behalte sie demzu folge bei. 1 An den betreffenden Stellen des hohen Gebirges, 1 Dass ich mich in Bezug auf Barnasar nicht täuschte, lehrt das Vorwort zu Ilohenacker’s Arbeit: Enumeratio plantarum etc. im 25 Radde, Reisen.