Persische Thongefässe. 370 Chaussee ist weder gut planirt, noch möglichst gerade geführt. Die Landschaft bleibt ganz dieselbe, eine üppige, aber er müdende Einförmigkeit. Die fern liegenden Gebirge ver schleierten sich zur Nacht durch dichte Nebel. Wir kamen an grossen Gemüsegärten vorbei, in denen man vornehmlich die verschiedenen Gurkengewächse baute. Die Schweinsbohnen, die nur kleine verkümmerte Frucht bringen, waren schon reif, man isst sie hier auch roh. Die Cultur der nordischen Cerealien tritt hier ganz in den Hintergrund. Selbst Mais wird wenig gebaut, dagegen aber viel Reis. Ich beobachtete hier nur die Rauchschwalbe und zwar in typischer Tracht, überall sang die Bülbül-Nachtigall (Daulias Hafizi), Spatz und Nebelkrähe waren häufig, aber die Feldlerche fehlte im nassen Tieflande gänzlich. In dem ungemein gastfreien Hause des russischen Con- suls de Nord fand ich die allerzuvorkommendste Auf nahme, blieb mehrere Tage in Rescht und suchte die Bazars auf ethnographische Objecte ab. Sie lieferten mir nur eine Anzahl jener schönen persischen, gebrannten und glasirten Thongefässe, die selbst dem armen Manne für ein Billiges zugänglich sind und die oft auf hellgelblichem, porösem, feinkörnigem Lehm allerlei gute Zeichnungen, Punktirungen in aufgesetzter türkisblauer Glasur, zeigen. Diese Gefässe, oft auch als Wasserbehälter für die Nargile-Pfeife benutzt, wären der Nachahmung werth, weshalb ich einige von ihnen hier im Bilde wiedergebc; vielleicht dienen sie irgend jeman dem zum Muster. Auch diese Gefässe kosten nur wenige Krane. Herr de Nord erlag wenige Wochen nach unserer Be kanntschaft in Rescht den Pocken. — Sei sein Andenken tresegnet! Er war ein ritterlicher, gescheiter und äusserst wohlwollender Mann von imponirendem Aeussern.