Handel mit Wildsehweinhäuten. 377 Die Vögel speisen zur Nacht wieder; diese systematische Arbeit beginnt um 3 Uhr nachmittags und ist um 4 Uhr im vollen Ganse. Man kann wol mit ziemlicher Sicher- O heit das Quantum an Fischen, welches ein gefrässiger Cor- moran in 24 Stunden verzehrt, auf 3—4 Pfd. schätzen. Also würden, wenn wir auch nur die gesammte Zahl der an dieser Stelle Jahr ein Jahr aus lebenden Scharben auf das Minimum von 8000 Individuen schätzen, diese in einem Jahre an 100000 Ctr. Fische vernichten. Man schiesst die Vögel im Winter in Menge, ihre Häute, welche zumal bei alten Vögeln stinken (ein eigenthümlicher, durchdringender Geruch nach gebranntem Horn), werden mit 1—2 Kop. be zahlt und gehen nach Russland. Bis 20000 werden alljährlich von Enseli exportirt. Man nimmt aber nur die alten Vögel, welche den metallischen Glanz am Gefieder besitzen. Die Turkmanen essen die Scharben. Ein zweiter Ausfuhrartikel, den die Jagd von Enseli liefert, wird durch die Wildschweinhäute repräsentirt. Sie sollen nach Schuscha (Karabagh) gehen, sind dort aber wol nur auf dem Zwischenstapelplatze, denn im mohammedani schen Karabagh können die Häute der verhassten Thiere unmöglich verwerthet werden. Nur sonderbar ist es, dass sie nicht den bequemen Handelsweg Astrachan-Moskau nehmen, sondern erst ins abgelegene Schuscha kommen müssen, um später nutzbar gemacht zu werden. Wahr scheinlich finden sie für Sattel und für Einbände Verwendung, jedoch haben nur die Borsten bedeutendem Werth. Auf dem Murdab gab es kaltes Wetter, aus Südost stürmte es stark. Bei hohem Wellengang kämpften wir schwer gegen den Wind an, sodass wir schliesslich den Mast baum herausnahmen. Erst als wir am jenseitigen Ufer unter Wind kamen und dem Rohr entlang fuhren, ging es besser. Hier überall fand ich flaches Wasser, und in ihm am Rande des Schilfes gab es graue Reiher, aber nur diese zur