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372 Elfter Abschnitt. ziemlich viel Umstände. Sie müssen hübsch gerade hängen, und der Boden wird, damit das Gefäss später stehen kann, abgeplattet, was durch permanenten Druck, durch Unterbindung mit Bretchen geschieht. Ebenso formt man auch nach Belieben die seitlichen Flächen der Kürbisse durch festes Umschnüren von angelegten, in regelmässige Formen geschnittenen Bretchen, oder durch Einschnürungen mittelst Bänder. Die reifen Kürbisse werden dann ihrer Samen entleert, leicht geräuchert, und auf dem dadurch erhaltenen schwarzbraunen Grunde kratzt man die Muster ein und ölt später das trockene Gewächs. Die theuersten dieser bequemen und leichten Kaliane aber werden mit einer Art metallglänzender Pasta in punktirter Arbeit eingelegt und gewinnen dadurch sehr an Eleganz. Der arme Mann richtet sich seine persische Wasserpfeife mit sehr geringem Kostenaufwande her, sie kostet ihn kaum einen Kran (etwa 30 Kop. Silber). Ich kaufte die theuersten Kaliane dieser Art, fertig mit Mundstück, Taback- und Kohlenträger hergerichtet, für 4—5 Rubel Papiergeld. Es gibt Flaschenkürbisse, die ohne Aufsatz aus erster Hand 1—15 Kran kosten. Die Hauptproduction derselben findet eben in Mesehhediser statt, wo man im August unter einer dort stehenden riesigen Planem zehn und auch mehr Leute sehen kann, die sich nur mit der Herstellung solcher Ka liane beschäftigen. Jeder von ihnen verfertigt etwa 300, die im Mittel mit 3 Kran, d. h. 1 Rubel taxirt werden. Auch hier in Enseli ist das Rohr ganz vorzügliches Baumaterial. Arundo Donax kommt ebenfalls, doch nicht häufig vor und wird namentlich von Mesehhediser ausgeführt und zwar bis nach Astrachan. Die grössten Schäfte, welche bis zu drei Faden Länge erreichen sollen, bezahlt man dort schon mit 10—20 Kop. das Stück. Im Kurathale steigt diese Art bis jenseits der Karagassteppen, erreicht dort aber höchstens 9 Fuss Höhe. Gewöhnliches Rohr wird je nach der Dicke