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36(3 Elfter Abschnitt. erzeugte Lichtungen auf, welche der Cultur zugänglich ge macht wurden. Aber solche Entblössungen sind nicht häufig. Der Bewohner des gilanischen Tieflandes zieht es vor, im Sumpfe Reis zu bauen und betreibt die Cultur von Mais und andern Cerealien auf jenen Lichtungen nur nebenbei. Vieler orts, namentlich von Astara abwärts, tritt dieser niedrigste Höhenzug bis unmittelbar zum Meere, nur einen schmalen Strand ohne Cultur frei lassend. An andern Orten aber dehnen sich grössere Flachländer vor ihm hin und diese besitzen im wesentlichen den Charakter der lenkoranischen Tiefländer, indem sie wie diese ruinirten Urwald und Sumpfgebiete, breiten Djongelrand, Zwergdüne und endlich dunkeln, fast schwarzen Sandstrand besitzen. Man wird wenig irren, wenn man dieser vordersten Uferkette im Mittel die Höhe von nur 6—800 Fuss über dem Meere beilegt. Hinter ihr liegt die zweite Gebirgs- und Waldzone, die mit 2500— 3000 Fuss Meereshöhe wol annähernd richtig taxirt sein mag. Sie ist fast gar nicht bewohnt und auch das Roth- wild, sowol Hirsch als Reh, soll trotz der grossen Un gestörtheit in ihr gar nicht häufig sein. Vom Meere ge sehen ist auch diese Kette überall vollständig von Laub hölzern bestanden, nirgends machen sich in ihr besonders in die Augen fallende Formen, etwa Durchbrüche, Steil erhebungen u. s. w. bemerkbar und alles liegt im gleich- massigen Dunkelgrün, vornehmlich der Eiche und Buche, da. Dahinter, etwa im mittlern Abstande von 40—50 Werst von der Küste, zieht sich die Randkette hin, ebenfalls mit wenig veränderlicher Höhenlinie, sanft geformt und gleichfalls fast überall waldbedeckt. Sie mag im Mittel 5—6000 Fuss Meereshöhe haben, da man, obsclion die Baumgrenze in diesen Gegenden kaum 6000 Fuss (Rothbuche) überschreitet, doch nur an wenigen Stellen auf den Höhen Waiden t- blössungen wahrnimmt und daraus auf den Mangel der basalalpinen Wiese im weitern Umfange schliessen muss.