310 Neunter Abschnitt. ■ sich das Verhältniss. Der Herr gibt dann die Hälfte der Saat und das Land, der Pächter verrichtet alle Arbeit und erstattet dem Herrn die Ernte. Der frische Waldboden, welcher nur wenig dicke Humuslage besitzt und umgeackert meistens einen rothen, nicht sehr plastischen Lehm zeigt, liefert mit Weizen besät, trotz mangelhaften Pflügens, nur mit dem Haken, das siebente bis zwölfte Korn. Solche Winterweizensaaten, welche ich hier sah, waren zwar sehr niedrig, aber ausserordentlich gut bewurzelt. Sie kommen erst Anfang November, ja sogar noch im December in den Boden. Was die Gemüse- und Gartencultur im allgemeinen anlangt, so mögen folgende Bemerkungen zur Richtschnur dienen: 1. Entwässerung des dem Urwalde abgerungenen Bodens durch communicirende Laufgräben. 2. Zusatz von Sand zum schweren Lehmboden. 3. Mässiges Hochlegen der Beete, und für den Sommer doch die Möglichkeit der seitwärts erfolgenden Be wässerung im Fall eintretender Trockenheit im Juli und August. »Also die Anlage der Beete nach persi scher Manier im Tief lande von Massenderan, klein und erhöht, von Bewässerungsfurchen umgeben. 4. Erste Aussaat Mitte Februar in gedeckten Kaltbeeten, zum Verpflanzen Ende März und zur vollen Ernte von Mitte April bis Ende Mai. 5. Zweite Aussaat Mitte August, zum Verpflanzen Mitte September, volle Ernte im November und in gelinden Wintern bis Neujahr. 6. Zweimalige Cultur von Bohnen und Erbsen in niedri gen, reichtragenden Sorten im freien Lande mit der Möglichkeit leichter Deckung mit Bastmatten zur Nacht. In Bezug auf den Obstbau liegen uns wenige Erfah rungen aus dem Lande vor. Was man hier an Aepfeln