286 Neunter Abschnitt. später der Nordost uns Regen, Schnee und schwachen Frost bringen würde. Alles ruhte in der Natur und erquickte sich nach mancher Unbill des Winters in der wärmenden Sonne. Eine auffallende Ruhe herrschte unter dem Wasser geflügel. Je schöner das Wetter, um so stiller die Enten, was aber nicht etwa heissen soll: um so unvorsichtiger. ,Im Gegentheil, zum Schuss kommt man am leichtesten bei schlechtem Wetter. Wir zogen durch die Ebene. Das Gebirge lag sonnen- klar mit seinen winterlichen, kahlen Wäldern vor uns zur Linken. Darüber zeigten sich im Westen und SW. die weissen Schneefelder des suantischen Grenzzuges, von denen sich die Baumgrenze überall recht scharf abhob. Sie liegt in diesem Gebiete bekanntlich niedriger als im Grossen Kaukasus und wird allerorten hier durch Fugus sylvatica, ohne Vermittelung des sogenannten Knieholzes, gebildet. Tief eingeschnitten in die Vorderfronten des Gebirges machen sich die beiden Hauptthäler, das der Lenkoranka gegen Westen und das des Wiljasch-tschai gegen NNW. sehr bemerkbar. Was zwischen beiden sich als schmale Thalfurchen markirt, gehört den in den Vorbergen ent springenden geringem Bachsystemen an. Weniges nur er innerte uns im Verlaufe des heutigen Tags an den heran nahenden Frühling. Bei dem Städtchen auf den Wiesen sammelte ebenso wol Larus canus, als auch L. argentatus leucop/iaeus, bald vereinzelt, bald in kleinen Gruppen allerlei Gewürm und Abfall auf. Immer war es die Saat- und Nebelkrähe, der wir begegneten, und nirgends sah ich hier während der ganzen Zeit meines Aufenthalts eine Rabenkrähe. Wol aber schwammen auch heute wieder still durch die Luft eine Reihe von Pelikanen dem Meere zu. Sie gehörten dem P. onocrotalus an, alte lachsrosa Vögel mit rothgelben Schnäbeln. Die Art ist hier viel seltener als P. crispus,