Nach Nikolajewsk. 275 schwellte sich bald, und wir landeten noch zeitig genug, um auf allerlei kleine Vögel auf dem Festlande fahnden zu können. Die gewöhnliche Feldlerche lebte hier jetzt noch in Schwärmen, und die Staare trugen ihr Frühlingshabit, an welchem die weissen Fleckchen an den Spitzen der Federn oft ganz fehlen, sodass sie einfarbig erscheinen und, falls sie alte Männchen sind, dann im herrlichsten Metallschimmer, bald purpurn, bald grünlich erscheinen. Es möge hier noch die Bemerkung Platz finden, dass von Zeit zu Zeit in dem Busen von Kisil-agatsch während strenger Winter ausser der hochnordischen Eisente (llarelda glacialis) auch die Sclinee- gans (Anser hyperborens Pall.) als seltener Gast erscheint. 1 Bis Ende Februar trieben sich bei den Burani-Inseln in diesem Winter neun solcher Vögel, darunter auch einige Junge, lichtgrau, umher, .an denen die Jäger sehr wohl die grossen schwarzen Schwingen (Schwungfedern) erkannt hatten. Gleichzeitig mit den Rothbrustgänsen waren sie zum 1./13. März verschwunden. Ich erfuhr das leider zu spät und wusste in Lenkoran nichts davon, sonst wäre bei hoher Schussprämie der scheue Vogel gewiss doch für meine Sammlungen erlegt und somit der thatsächliche Beweis seines Vorkommens auf dem Caspi zwischen 38—39° nördl. Br. geliefert worden. Am 7./19. März setzten wir die Reise weiter fort. Zu nächst musste das 3 Werst entfernte Dorf Nikolajewsk erreicht werden, woselbst sich die Poststation unmittelbar am linken Ufer des Wiljasch-tschai befindet. Ich glaube, dass dieses zweitgrösste Flüsschen in unserm Reisegebiete in längst entschwundenen Zeiten den gesammten so frucht baren Boden bis zum Meere schaffte. Es sind seine An schwemmungen, die sich auf dem bittersalzigen Boden des flachen Kisil-agatsch-Busens niederliessen und nach und nach 1 Specielles darüber in meiner „Ornis caucasica“ (S. 446). 18*