Zu den Burani-Inseln. 271 larisch sich ablösenden Lehmboden an manchen Stellen, aber keineswegs die dort zu vermuthenden Cardienlager. Die Muschel- und Sanddüne zieht sich nördlich vom Dorfe weiter fort. Dennoch aber ist das Brunnenwasser hier überall ungeniessbar und wird selbst vom Hausthiere ver- <_5 mieden. Man holt das Trinkwasser aus dem 2—3 Werst entfernten Wiljasch-tsehai, der aus dem Gebirge kommt und in breitem Bette bei dem Molokanerdorfe Nikolajewsk gegen Osten zum Kisil-agatsch-Busen hinfliesst. Obgleich nun das Erdreich sichtlich der Vegetation sehr gut zusagt, so muss doch der tieferliegende Untergrund alter und salzi ger Meeresboden sein. Den Bäumen, namentlich den Maul beeren und Weiden behagt er besonders. Das ganze Tatarendorf liegt wie in einem Wäldchen. Auch gibt es dort einzelne sehr hohe Pappeln und Küstern, die doch mit ihren Wurzeln recht tief in den Boden dringen müssen. Ich fand hier weder auf der Oberfläche noch im Innern des Bodens Reste oder Spuren von Caspimuscheln und halte denselben nicht für ausgesüssten Caspigrund, sondern für Süsswasserbildung, etwa für directe dicke Ablagerung des Wiljasch-tschai. ■ Unsere Hoffnungen auf reiche ornithologische Ausbeute hatten wir auf die sogenannten Burani (auch Burana)- Inseln gesetzt und begaben uns deshalb am nächsten Mor gen zu Fuss zum Meere, wo eine Anzahl jener flachbodigen, plumpen Fahrzeuge lag, die Kirshim genannt werden und je den Werth von 80—200 Rubel repräsentiren. Sie sind, weil das Wasser hier so flach ist, die einzigen verwendbaren Boote und vermitteln überall die Verfrachtung vom Ufer zu den grossem, seetüchtigen Schiffen, die draussen auf dem Meere im tiefen Wasser ankern. Es hatte über Nacht ziemlich stark gefroren, sodass der erweichte Boden hart geworden war und wir rasch vorwärts kamen. Wir schritten über bestellte Gerstenfelder. Dieses Getreide war gut auf-