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Achter Abschnitt. 268 gabte grosse Rohrsänger, bedeutend später sein kleinerer Bruder, der es viel besser macht, hier aber viel seltener ist. Sechzig brauchbare Vogelexemplare wurden erlegt. Hund und Jäger dürfen in dieser prachtvollen Natur jetzt ausruhen. Ein geräucherter Kutum, ein Schnaps, leidliches Brod, eine Zwiebel, kommt es hoch, ein Schoppen Matrassiner Weins, stellen die Mahlzeit vor. Um zeitig noch in Kisil-agatsch, dein grossen Tataren dorfe, anzulangen, verliessen wir die Station Kumbaschinsk gegen 3 Uhr nachmittags und fuhren nun auf der sogenann ten alten Strasse. Dieselbe wird selten frequentirt, weil sie nicht die nächste, wol aber die beste ist. Gleich, wenn man auf guter Brücke den Kumbaschabach passirt hat und an den dort ankernden tatarischen, flaehbodigen Fischer booten vorbeigefahren ist, kommt man an eine Besitzung der sogenannten Subbotniki, jüdischen Russen, welche das Schicksal vieler andern Güter und Besitzungen im Kaukasus getheilt hatte. Sie war nämlich doch zuletzt, nachdem sie zuerst einem Molokaner, dann einem recht gläubigen Russen käuflich zugefallen, in die Hände eines Armeniers gekommen, und man konnte auch bei dieser Ge legenheit an dieser entlegenen Stelle weitläufige Reflexionen über das Kapital und seine Beherrscher im Kaukasus an stellen. Allein das würde den Sachverhalt nicht ändern und nur dazu führen, den exclusiv speculirenden Geist der Armenier auch in diesem äussersten Winkel des Russischen Reiches anzuerkennen. Vielmehr interessiren uns, wie schon bei unserer ersten Excursion, die zu beiden Seiten des Weges stehenden Weidenbäume, welche durch ihre Neigung gegen NW. bekunden, dass hier Südostwinde stark wehen und an die sich, wie auch an den Weg, allerlei Erinnerungen knüpfen. Diese sind zum Tlieil ergötzlicher, freundlicher Art, wenn ich an die Falken und Adler denke, die liier abends überrascht und geschossen wurden, zum Theil auch etwas