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Reicher Fischfang. 263 Ufers nimmt er es sogar mit den Wildgänsen (hier Anser minutus und A. albifrons) auf. Diese edlen Raubvögel ziehen mit den Gänsen und hochnordischen Enten sowol fort, als sie auch mit ihnen aus dem hohen Norden im Herbste ankommen; sie gleichen den Wölfen, welche den Schaf- heerden folgen. Schon zeitig im Frühling, ja einzeln sogar überwinternd, erscheinen andere Räuber, ungeschicktere, schmarotzende. So der schwarze Milan, der gern die Wa- tagen (Fischerei-Etablissements) bezieht, um von den Ein- geweiden des Sanders und sonstigem Abgänge zu leben. Seine Dreistigkeit ist unglaublich; frech, wie cs hier auch die Möven sind, erhascht er ganz nahe von den Arbeitern, fast unter ihren Händen, die Beute. Dem Sperber ist das Terrain zu nass. Er begnügt sich damit, am frühen Morgen auf den schmalen Dünen die zahlreichen Stieglitze, Stein schmätzer und die viel seltenem Lerchen, ab und zu auch eine Wachtel zu schlagen, zumal später im Frühling, wenn die Zahl der kleinen Wandervögel hier oft sehr gross ist und ihm die Arbeit leicht wird. Die Beute schleppt er dann auf eine entlegene Kopfweide und verzehrt sie dort un gestört, ab und zu das bekannte Käkäki dabei ausstossend. Sehr vorsichtig benimmt sich der Fischaar (Pandion). Auch er naht sich gern den Watagen, fliegt aber hoch, spähend und auf- und abwandernd, bis der richtige Moment zum Stossen gekommen ist. Nicht leicht verfällt er dem Schrote des Jägers, die breite Brust ist von ausserordentlich dicker Haut und mit festem Federpanzer gedeckt. Pandion will sicher und womöglich beim Neste geschossen sein. An der Mündung des Kumbaschaflüsschens, welche nahe bei unserm Beobachtungsplatze gelegen, hatte man über Nacht 6000 Sander gefangen; sie hatten, 5—6 Pfd. schwer, alle gleiche Grösse und waren den Stellnetzen im grossen Maschenwerke verfallen, als sie zum Laichen in die Süsswasser treten wollten. Sie lagen, zum Theil noch