Sehlangenausbeute. 251 weit von ihm lag ein ziemlich frischer Menschenschädel. Den Fuss dieses Hügels schmückte Calendula gracilis Dec., und wären wir zeitiger dorthin gekommen, so hätten wir noch die Frühlingsgewächse, wie z. B. die Frühlings-Cruci- feren frisch gefunden; jetzt waren sie schon vertrocknet und zum Theil in Staub zerfallen, ja sogar das kräftige Lepidium Draba war schon verblüht. Auch an Insekten war die Gegend zu dieser Zeit bereits arm. Für die Pimelien und Dorcadien war es schon zu spät, aber es huschten über den heissen Boden mit grossen Maxillen bewaffnete Mutilla- Arten, die häufig das Erdreich locker gemacht hatten und beim raschen Laufen das Hintertheil stets hoch nach oben richteten. Von Landschildkröten sah ich heute in der Mugan nichts. Als ich abends heimkehrte, präsentirte mir Petrus, der Schlangenjäger, mit der persischen Suite seine Ausbeute. Dass der Hass gegen diese Tliiere bei den Eingeborenen ungemein gross sein muss, ging deutlich aus der Behandlung der todten Thiere hervor. Fast jedes Exemplar war derart zerschlagen, zumal die Kopftheile, dass es für die Sammlung nur geringen, ja meistens gar keinen Werth mehr besass. Es waren an 80 Schlangen im Verlaufe des Tages erlegt worden, aber darunter befand sich keine einzige giftige Art. Die Sammlung bestand aus mehrern gewöhnlichen Nattern, welche wol durch 30 Exemplare vertreten waren, einigen Scheltopusen, grossen Exemplaren von Zamenis atrovirem Shaw mit der var. trabalis Pall., mehrern Elaphis sauromates Pall., E. dione Pall. u. s. w. Tags darauf, am 12./24. Mai, machte ich eine zweite Excursion in die Mugansteppe, diesmal gegen NW. und Norden bis in die Nähe des Kosakengrenzpostens Schagriar. Es wurde auch diesmal eigentlich nur der Rand der Mugan betreten und zwar ein Theil derselben, der um diese Zeit eine eigenartige, anmuthige Flora, wenigstens an manchen