244 Siebenter Abschnitt. die umwohnenden Tataren müssen die Arbeit nothdürftig verrichten, und so geht es denn im allgemeinen herzlich schlecht. Der Boden soll sehr fruchtbar sein, bei bessern Wirthen Steht Getreide seit zehn Jahren gestapelt auf dem Halm. Gegenwärtig wurde es zu guten Preisen nach Kara- bagh verkauft. Bevor man ins Dorf kommt, liegt links am Wege der künstlich geschüttete Wall, von dem ich schon bei Gelegenheit von Anitino sprach. Die Volkssage ver setzt hierher den Stenka-Rasin, der sich daselbst verschanzt haben soll und Schrecken über das Land brachte. Es stehen am Fasse dieses Erdwalles auch noch allerlei Sträucher, und ich hörte hier den angenehmen Gesang von Emb. melano- cephala. Viele Wildtauben (immer C. oenas) leben in der Um gegend des Ortes, und bis hierher wandern im Winter, oft in sehr grosser Anzahl, die schönen rothhalsigen Berniclagänse. Auf der Weiterreise hielt ich immer die Richtung NW. ein und fuhr, bevor ich in die unabsehbare Ebene der Mugan trat, über die letzten schon ganz niedrigen Auswallungen des Talyschgebirges. Die schwarze Erde ist nicht mächtig, oft nur % Fass dick; sie lagert auf einem hellen, etwas sandigen Lehm und man kommt nun in die Gebiete, deren Vegetationscharakter ich oben schon näher erörterte. Es wäre dem Gesagten noch hinzuzufügen, dass, da die genannten Gramineen gleich den cultivirten Cerealien bereits zu reifen begannen und beide gerade in der Nähe von Astrachanka vorwalten, die Ebene fast überall in jenem lichtgelben, bisweilen fahlen, anderwärts wieder leuchtendem Colorite stand, welches der reifen Gramineen steppe so eigcnthümlich ist. Auf den tiefer gelegenen Plätzen, zumal den salzigen, fehlte es nicht an Capparis; auch gab es Zijgopliyllum Fabago und Peganum Hamiala, aber nirgends in weiten Beständen, und von den spirrig kugelig gebauten Centaureen der politischen Steppe, wie Cent, ovina und C. parviflora, habe ich nichts walirge-