Astrachanka. 243 harrten der Schnitter. Zwischen diesen Feldern gab es, wahrscheinlich auf alter Brache, fast ebenso grosse, die aus schliesslich von Silybum marianum Gärtn., auch von Onopor- don und Carduus cinereus M. B. bestanden waren. Das waren wieder 4—6 Fuss hohe Distelwälder. Die schöne Marianen- distel blühte nur noch hier und da, der schwere Samen war reif und liess bei leisester Berührung den brüchigen Pappus fallen. Die Dichtigkeit dieser Distelbestände erklärt sich leicht durch die Schwere der Samen, die direct zur Erde fallen. Auch gab es ganze Felder, auf denen fast ausschliesslich Arena sterilis L. wuchs. Die Pflanze gilt namentlich als für die Pferde gefährlich, da die scharf behaarten Grannen im Schlunde haften bleiben und Entzündungen hervorrufen sollen. Ich bin in dieser botanischen Charakteristik des süd lichen Bandes der Mugan etwas zu rasch gewesen, da ich den Leser bereits bis .auf 4 Werst von Belasuwar brachte. Ich muss daher mit ihm zurückkehren und zwar zum Dörfchen Astrachanka am sogenannten Chamischara- bache, wo, von Prischib kommend, die Pferde gewechselt werden. Die Bewohner dieses Dorfes sind Molokaner und stammen aus dem Gouvernement Tambow, von wo sie zu Anfang der vierziger Jahre in den nördlichen Theil des Taurischen auswanderten. Sie sind, wie sie mir erzählten, dort ganz gut placirt gewesen, ja manche von ihnen waren reich geworden; nichtsdestoweniger siedelten sie aus eigenem Antriebe, da sie viel Lobendes gehört hatten, in den fünf ziger Jahren nach hier über, was ihnen aber nicht zum Heile gereichte. Es fand eine grosse Sterblichkeit unter den An gekommenen damals statt, aus manchen vielköpfigen Fami lien blieben nur einzelne übrig, und das Dorf wollte nicht recht gedeihen. Die Bevölkerung scheint ziemlich träge zu sein, zum grossen Theil hat sie sich dem Trünke er geben. Die Grundstücke sind verwahrlost, nicht umzäunt, 16*