Culturversuohe mit Krapp. 235 treten. Schon im Februar des zweiten Jahres treiben die zahlreichen Krappwurzeln, aber gleichzeitig mit ihnen auch das Unkraut. Dieses wird nun fleissig abgesammelt, wenig stens zweimal während des Sommers, welche Arbeit kost spielig ist. Erst im vierten oder fünften Jahre wird die Wurzel gegraben, womit man im Februar beginnt. Ein Mann gräbt die Kücken auf und zwei Jungen oder Mäd chen sammeln die aufgedeckten Wurzeln aus dem lockern Boden. Bis zum April, wenn die Luft noch kühl ist, wer den die Wurzeln in möglichst trockene Ambarren gestapelt. Später, wenn es warm wird, ist Eile bei der Bearbeitung geboten, da sonst die Wurzeln leicht faulen und sich er hitzen. Diese Bearbeitung besteht im Durchschwitzen und Austrocknen des Krapps. Man hatte dazu (hier bei Herrn Kositzky) aus Ziegeln gebaute 1 Faden tiefe und 8 Arschin lange Oefen, welche sich von einer 1- */ 2 Arschin breiten Basis bis zu 3 / 4 Arschin verjüngen. In jeden solchen Ofen bringt man l l j 3 Fuhren trockenen Burians (hohe Disteln etc.), zün det ihn an und erreicht dadurch rasch eine bedeutende Hitze. Nun kommen die angefeuchteten Wurzeln hinein und wer den mit Filz zugedeckt, damit sie tüchtig durchschwitzen, ein Process, bei welchem der Farbstoff die ganze Wurzel durchdringt und sich auf dem Bruche zu erkennen gibt. Nach 10—15 Stunden nimmt man den präparirten Krapp heraus und hält ihn noch einige Zeit im Luftzug. Dann kommt er in Säcke von 7—9 Pud Gewichtsinhalt, in die er möglichst fest getreten und gestampft wird. So erscheint er auf dem Markte; dieser war früher namentlich in Nishni- Nowgorod, wohin der Transport von Anitino 67 Kop. per Pud zu stehen kam und wo im Jahre 1869 der bereits schon sehr heruntergegangene Preis von 11 Rubel 50 Kop. bezahlt wurde. — Tempi passati! — Leider! Die reichsten Krappbaugaue, welche ein Product liefer ten, das dem besten avignoner Concurrenz machte, sind