232 Siebenter Abschnitt. Die gesammte in der Quantität ungemein reiche Ernte ging zu Grunde. Die Asche dieser Tabacksblätter war schwarz. Es ist der Boden des Tieflandes überhaupt für diese Pflanze zu schwer, und die erwähnten Herbstregen verbieten den Anbau des Tabacks hier. Auch bei Lenkoran und weiter nach Süden wird man von Tabackplantagen nicht sprechen hören, einige Pflanzen stehen wol bei den armen Einge borenen im Gemüsegarten hier und da und liefern den Be sitzern ein sein’ dürftiges, wenngleich grosses Blatt. Da gegen wird nördlich vom Talyscher Tieflande, so z. B. bei Salian, wo die Atmosphäre im Herbst schon recht trocken ist, der russische Landtaback mit Erfolg cultivirt, freilich auch nur zum eigenen Gebrauch. 3. Baumwolle. Im Aufträge der lange schon entschlafenen transkauka sischen Handelsgesellschaft, welche sich im Jahre 1858 unter dem Directorate des Baron von Tornau constituirt hatte, begann Herr Kositzky auch die Cultur besserer Gos- sypium-Sorten. Die Samen zu diesen Versuchen kamen direct aus Virginien und Georgien, und auch ein sachkun diger Amerikaner begleitete sie. Die Cultur wurde durch aus nach amerikanischem Muster in Angriff genommen. In der zweiten Hälfte des April wurden auf gewöhnlich geackertem Boden 5 Desjatinen ziemlich dicht besäet. Nach 2—3 Wochen war die Baumwolle prächtig aufgegangen. Man warf nun mit Hülfe des Hackens von den jungen Pflänzchen alles heraus, was zu viel war und stellte so nach amerikanischer Art lange Reihen in Abständen von 3 zu 3 Fuss her, in welchen wiederum die einzelnen Pflanzen so weit gelichtet wurden, dass nur_ die kräftigsten abermals von 3 zu 3 Fuss stehen blieben. Jede Baumwollenpflanze konnte sich also auf das freieste entwickeln. Das thaten diese kräftigen Pflanzen denn auch in erstaunlicher Ueppig-