Schiffbarmachung der Kura. 225 begraben gewesen sein; man fand unberührte Skelette, aber keine die Abkunft der Leichen sicher feststellende Objecte. Als Herr Kositzky auf Veranlassung des längst verstor benen Baron Alexander Kasimirowitsch von Meyendorff im October 1852 hierher kam, fand er Wall und Umgebung mit gutem Wald bestanden. Er war eine jener energischen Naturen, die mit bestem Willen und zäher Ausdauer als Culturpionier an die Arbeit gehen. Auch an Mitteln gebrach es wenigstens zu Anfang nicht, und eine Vorbildung lag insofern vor, als er Chemiker war, in Petersburg in diesem Fach ein Examen gemacht und eine Arbeit über das Platin publicirt hatte. Dennoch ist das Ende seines Unternehmens ein schlechtes und sein Leben ein sorgenvolles gewesen. Schon damals 1870, als wir Anitino noch in verhältniss- mässigem Wohlstand sahen, war sein Schicksal bereits ent schieden. Es ist nach dem Tode des Besitzers in armenische Hände gekommen, die sich wenig um Neuerungen beküm mern, das Vorhandene so gut es geht nach landesüblicher Manier ausbeuten und so mit der Zeit jede Spur einstiger ernster, intelligenter Experimentalarbeit verwischen werden. Es wird nicht ohne Interesse sein, Herrn Kositzky von dem Jahre 1852 ab in seinen Bestrebungen näher zu beobachten, wenn auch das Schlussbild, welches sein Besitzthum uns bietet, keineswegs ein tröstliches oder gar ein ermunterndes ist. Bekanntlich that Fürst Woronzow, als er Statthalter der Kaukasusländer war, sehr viel für die Hebung der Cultur und die Anbahnung gewisser Industriezweige in dem ihm untergeordneten Gebiete. So hatte denn auch der Baron A. K. v. Meyendorff, wie wir wissen, den Auftrag erhalten, den untern Kuralauf auf Schiffbarkeit zu prüfen und seine Ansichten über diesen oder jenen Culturzweig, von dem er glaube, dass er dem Lande Nutzen bringen werde, zu äussern. Nun wurden seine beiden Lieblings ideen auch realisirt. Die Kura wurde bis Mingetschaur Raddk, Reigen. 15